| [GAA, Bd. II, S. 220] Und welche Flauheit und Genußsucht bei Dem Bohemund!Guiskard Nicht jammre, König, handle — Mit Worten nicht beschwörest du das Meer. 5Tancred Wohl, noch einmal versucht — zu vorüberfliehenden Truppen Steht! Haltet! Auf Den Kaiser und den Diephold ein! Wir finden Den Sieg da wieder, wo wir ihn verloren! 10Auf, folgt mir! Die Truppen hören ihn kaum und fliehen weiter Ach, es ist umsonst! — Vorväter, Wie unsre, zeugen solche Enkel??Guiskard Wie 15Du siehst.Tancred So tröste mich das Eine: Jedem Gehts wie dem andern, nichts ist ausgenommen. Die Eiche wächst und grünt Jahrhunderte, Und sinkt zu Staub, wie jede Blum im Grase, — 20Der Mensch wird alt, die Völker auch, — Es modern selbst die Felsen der Gebirge, Der Himmelsveste wirds nicht besser gehn, — Die Welt wird auch wohl einmal Greis, Man merkts an ihrer grauen Locke, der 25Milchstraße nur zu deutlich — Wehe dann, Wenn so wie wir im Reiche der Normannen, In ihr noch ein'ge lebenstüchtige Geschöpfe leben, ein paar frische Blätter Am dürren Stamm. 30 — Dies ist mein letztes Wort, Und eine Kaiserin sei Botin, daß In dir und mir noch zwei Normannen leben, Die wert sind, daß man ihrethalb die Menge Verschont — Constanze send ich dem Gemahl 35Zurück!Guiskard Nicht doch — Wie ich den Kaiser kenne, Wird er dafür, daß du ihm die Gemahlin losgibst, Dir schwerlich einmal danken. Schuldigkeit Sieht er darin. Drum halt sie fest, — ein Pfand 40Ist sie für einen guten Frieden. Tancred Frieden! |
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