| [GAA, Bd. V, S. 74] Nun also sitzt der neumodisch ausstafierte Chr. D. Grabbe in Tieks Abendgesellschaften, oder er tritt in Wilhelm Tell u dann wohl bald auch in andern Stücken und bedeutendern Rollen auf. Gustorf hat mir dies Plätzchen angewiesen, u weiter 5wie bis unten soll ich nicht schreiben, also nur noch, daß der Freischütz seit Ihrer Abreise hier fast gar nicht gegeben wird. Gründler. N.S. Borch ist von hier mit Köchy zugleich abgereißt, u hält sich für jetzt in Brandenburg bei den Eltern auf. 10 Obgleich wir hier schon einige Details Ihrer neuen Laufbahn in Dresden erhalten hatten, so war doch deren Bestätigung durch unmittelbare Mittheilung uns Allen höchst erfreulich. Ich bleibe dabei dass es Schade wäre, wenn Sie am Theater Ihre Kräfte verschwenden wollten. Sie könnten und sollten 15wenn nicht einem grösseren (dem Umfang nach), doch einem dauernderen Wirkungskreise angehören. — Vielleicht haben Sie die Ansicht der Nihilität jeder Anstrengung, die ich in abstracto für die einzig richtige halte; leider zeigt uns aber die tägliche Erfahrung wie wir hier weder in noch von abstractis 20leben und wie selbst das Vögeln bei der Müller nothwendig zur Existenz gehört. — Glaube ist eine schöne aber eine schwere Sache. Ich halte noch keinen von uns darin ganz sattelfest. Es lässt sich viel mit ihm durchsetzen. Adam Müller hat nicht geantwortet. Er kann es meo voto nicht gut. — 25Urplötzlich ist auch der hiesige katholische Probst gestorben. Köchy ist in Braunschweig. Viel Pläne sind nach den vier Himmelsgegenden hin zerstäubt. — Mit grosser Erwartung lesen wir Dresdener Journale in denen wir von Ihrem Auftritte zu hören glauben. Lassen Sie, ich bitte darum, von 30sich hören. Wer weiss was die Zukunft birgt. Nie hat eine Armee von einem Mann hoch viel erobert. — Sie erhalten anbei Ihre Sachen bestehend aus einem Koffer und einem Kasten, beides von Kettenbein mir überliefert. Die Schlüssel des Koffers habe ich nicht nehmen wollen. Sie verzeihen den 35Grund; ich glaubte wohl dass Sie hinsichts Ihrer Papiere misstrauisch sein könnten. — Gustorf lässt Sie bitten zum Dr. Choulant wegen seines Aufsatzes zu gehen. — Köchys Gedichte????? Machen Sie Uechteritz glücklich, wenn Tieck etwas Gutes über seinen Otto gesagt haben sollte. — Die giftige 40Ratze macht hier Aufsehn, wenigstens in Gustorfs Schädel in welchem sie zuweilen umherspukt. — Uechtritz hat den Spartakus |
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