| [GAA, Bd. I, S. 80] Die Freundschaft und die Bruderliebe — (gibt Es reinere Empfindungen? und doch Sind sie es, welche mich zum Abgrund rissen!) Mein Höchstes war Gerechtigkeit und nichts 5Verhaßtres kannt ich als den Brudermord — Das wußt das Schicksal, grade damit fing Es mich: es ließ den einen Bruder sterben, — rief Den Neger her aus Äthiopien und Verband sich mit dem Buben wider mich, — 10Es gab ihm Macht mich zu umstricken, — ließ Kometen leuchten, mich zu täuschen, — ließ, Als ich dem Bruder gegenüberstand, Ihn selbst, die Gegenwärtigen, Die Donner zeugen wider ihn, — trieb so 15 Unwiderstehlich mich zum Brudermord, Und häufte seine Bosheit auf das Höchste, Indem es mit dem Trost der Reue mir Die Hoffnung auf die Umkehr und Die Beßrung nahm; denn nimmer kann 20Ich eine Tat bereun, die durch Mein feindliches Geschick, und nicht durch mich vollbracht ist! — — So liege ich nun da, gescheitert an Dem Strand der Hölle, — rettungslos auf ewig! 25Gleich einem Schiffer, welcher von Dem Malstrom unaufhaltsam aus Der heißen Zone hingeschleudert ward An Islands Eisgebirge! — Wie das Meer, 30So wird das All von einem Malstrome Durchströmt, — einmal muß jedes, was da ist, Ihn kreuzen, aber keins vermag es, — so Gehn denn die Millionen in ihm unter! Jedoch vor allen Wehe uns, die uns 35Der Mutterschoß an diesen Erdball aus- Geworfen hat, An diese Klippe in dem Ozean Der Welten! Wer ihr naht, der ist verloren! Zum Brandmale für ewge Zeit hat ihr 40Die Sonne die Sahara eingebrannt! — — — Der Mensch erklärt das Gute sich hinein, |
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