| [GAA, Bd. II, S. 563] zürnte die Römer aufs höchste, und sie beschlossen, die Deutschen von allen Seiten anzugreifen. Heinrich der Löwe „hielt mit Ent- schlossenheit den ersten Angriff auf. Dann brach er durch zer- brochene Mauern in die Stadt und griff den Feind im Rücken an. Eine grimmige Schlacht erhob sich am Thurm des Crescentius und an der Brücke, welche die Leoninische Vorstadt mit Rom ver- bindet, und an den Fischteichen am Janiculus. Gegen Tausend wurden getödtet oder in die Tiber gesprengt, 200 gefangen, un- zählige verwundet. Durch diesen Muth entschied Heinrich den Tag und bewahrte seinen Kaiser vor einer harten Niederlage.“ (Böttiger, a. a. O. S. 153.) S.31, Z.31: in Weinbergs Schlacht: In seinem Kampfe gegen das unbotmäßige Bayern stieß König Konrad III. am 21. De- zember 1140 in der Gegend von Weinsberg auf das Heer Welfs VI. (eines Bruders des am 20. Oktober 1139 verstorbenen Herzogs Heinrich des Stolzen), des Leiters der aufständischen Bewegung. In dieser heftigen Schlacht hörte man zum ersten Male den Partei- ruf: „Hie Welf — hie Waiblingen!“ Welf bezeichnete den Herzog, Waiblingen eine Burg der Hohenstaufen an der Rems. Der Bayer wurde besiegt, und nun konnte auch das umlagerte Weinsberg nicht länger widerstehen. Bei der Übergabe der Stadt soll sich zugetragen haben, was als Sage von den treuen Weibern von Weinsberg bekannt ist. (Raumer I, 396—97.) S.35, Z.26: Breihahn: Oder Breuhahn, ein aus Weizen ge- brautes Bier. Der Name stammt wahrscheinlich von der Tätig- keit des Brauens oder Bräuens und dem Hahne des Fasses und ist nicht der angebliche des Brauers und Erfinders, wie Jean Paul annimmt, der im sechsundfünfzigsten Kapitel der „Flegeljahre“ diesem ersten Brauer des Getränks den Namen Broihann gibt. („Sämmtliche Werke“, Bd 29 = Lfg 6, Bd 4, Berlin 1827, S. 83.) S. 38, Z. 36 — S.39, Z.1: Banner des Todes: In der Schlacht bei Legnano ist die Entscheidung zu Gunsten der Italiener durch zwei mailändische Heeresabteilungen herbeigeführt worden, welche die Scharen des Hauptbanners und des Todes hießen. S.52, Z.13: Tortesen: Die Einwohner der Stadt Tortona in der italienischen Provinz Alessandria, am Fuße des Ligurischen Apennins. S.52, Z.34—36: Miserere! [ usw. ]: Mit den Worten 'Miserere mei, domine' ('Sei mir gnädig, Gott!') beginnen in der Vulgata die drei Bußpsalmen, der fünfzigste, fünfundfünfzigste und sechs- undfünfzigste, die deshalb auch die Misererepsalmen genannt wer- den. Der erste gehört zu den in der Liturgie am häufigsten ver- wendeten, namentlich beim Begräbnisgang, im Totenamte und in der Karwoche. Der Ausruf des Erzbischofs: „Heut ist Grün-Don- nerstag!“ bezieht sich möglicherweise auch auf den in früheren Zeiten an diesem Tage geübten Brauch, daß bei der Wiederver- söhnung der Kirchenbuße Tuenden der Bischof und seine Assistenz die drei Misererepsalmen über die in die Kirche wieder einge- führten Büßer gesprochen wurden. S.53, Z.25: Vorderreihen: Eigentlich die vorderste Schar der Tanzenden, die in mehrere Abteilungen geschieden gedacht werden. |
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