| [GAA, Bd. V, S. 246] ist gewiß; indeß Immermann (der jetzt ein schlechter Dichter geworden: Trauersp. in Tyrol) existirt auch ohne Bühne, und selbst das Hauptjournal seiner Buchhandlung (Rh. W. Anzeiger) erhebt mich als Messias über ihn. 5 Auf den D.J.u.F. die noch theatralischeren und patriotischeren Hohenstaufen — wir wollen alles in Stücken schlagen. Antworte mir wo möglich vor, sonst während Deiner Reise; und schick' mir jede Kritik, so wie Du sie bekommst; sie 10machen mir einen großen Spaß, auch beim Arbeiten an Don Juan und Faust. Grabbe Detmold, d. 24st Mai 1828 15 [Adresse:] An die Hermannsche Buchhandlung (Hrn. Buchhändler Kettembeil) Wohllöblich in Frankfurt am Main. Frei. Hochgeehrteste Mademoiselle! Sie waren so gütig, mir die Nachricht mitzutheilen, daß die Frau Erbin des verstorbenen Auditeurs Rotberg, Mad. Renner 20in Mannheim, ohngefähr bis Mitte v. M. Mai eine sich über 200 Fl. belaufende Summe zur Deckung der etwaigen Schulden des Nachlasses einsenden würde. Dieses konnte um so eher geschehen als ich schon vom seeligen Auditeur weiß, daß mehrere Capitalien, die er noch auswärts stehen hatte, seiner Frau 25Erbin anheimfallen. Da nun das Gericht findet, daß der Verkauf des hiesigen Nachlasses des verstorbenen Hrn. Auditeurs, nicht zur Bezahlung der angemeldeten Schulden hinreicht, und ein Zuschuß von 200—250 Gulden jedenfalls schon zur Sicherheit nothwendig, die versprochene Summe indeß noch immer 30nicht angekommen ist, und ich bei Verzögerung der Sache Beschwerden bei der Regierung oder der Canzlei befürchten muß, so bitte ich Sie, hochgeehrteste Mademoiselle! gehorsamst, als Mandatarin der Frau Renner, die baldigste Übersendung der qu. Summe gefälligst besorgen und die Frau Renner dazu 35auffodern, falls aber Geschäfte Sie abhalten, mir verstatten zu |
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