| [GAA, Bd. II, S. 567] Briefe an Wolfgang Menzel zur Wehr, indem er schreibt: „Böttiger meinte Barbarossa's Provençale wäre erfunden. Sie ist von Fr[iedrich] I selbst.“ Diese Hypothese hatte Jehan de Nostra- damus (Notredame), der langjährige Prokurator am Parlament von Provence in Aix, in seinem kompilierten Werke „Les vies des plus celebres et anciens poetes provençaux qui ont floury du temps des comtes de Provence“ (Lyon 1575, S. 28) aufgestellt. Jedoch hielt dem Friedrich Diez die Behauptung entgegen: Nostradamus sei ein schlechter Bürge, und wie solle, was den Inhalt der Friedrich I. beigelegten und seitdem unzähligemal abgedruckten Strophe be- treffe, ein deutscher Kaiser dazu kommen, den Hof des Barons von Castellane zu rühmen. („Leben und Werke der Troubadours“, Zwickau, Schumann 1829, S. 604.) Bartsch findet, inhaltlich gebe am meisten Anstoß der Ausdruck la cort de Kastellana, da, wie Diez mit Recht bemerke, es auf- fällig sei, den Hof eines unbedeutenden Barons der Provence so hervorgehoben zu sehen. Also werde Kastellana wohl den castili- schen Hof bedeuten, was allerdings zu der Annahme nötige, daß de ein Fehler des Textes sei. Aber auch die drittletzte Zeile sei entstellt: e la perla passe in den Zusammenhang der übrigen Verse schlecht, vielmehr erwarte man el parlar 'und das Sprechen' de Juliana. (A.a.O. S. 122.) Eine gereimte, aber freie und die sprachlichen Schwierigkeiten umgehende Übersetzung der Strophe gibt übrigens Hermann Marg- graff auf S. 417 seines Aufsatzes: „Raymond Berengar III. am Hofe Friedrichs I., und der Minnesänger Jauffred de Rudel“, der in Bl. 86 und 87 des „Gesellschafters“ vom 29. und 30. Mai 1835 erschienen ist. Wiederholt: Margraff, „Bücher und Menschen“, Bunzlau 1837, S. 16—23. S.81, Z.19: Rinnen noch immer der Chriemhilde Tränen: Vater des Gedankens, daß Heinrich von Ofterdingen der Dichter des Nibelungenliedes sei, ist August Wilhelm Schlegel. Von diesem an- geregt, hat dann Friedrich Heinrich von der Hagen, der Breslauer Germanist, in einem Aufsatze der Breslauer „Iduna“ vom Jahre 1812 diese Hypothese ausführlich begründet. S.85, Z.7: Alf: Wohl Abbio, ein sächsischer Großer, während der Kämpfe gegen Karl den Großen Widukinds nächster und her- vorragendster Gefährte; nach unverbürgter Überlieferung sein Schwiegersohn. S.85, Z.7: Wittekind: Der Sachsenführer Widukind, ein west- fälischer Edeling und im Frieden princeps (Gaufürst); während des ersten Abschnitts der Sachsenkriege der Hauptgegner Karls des Großen. Im Jahre 785 ist er mit Abbio und einer Anzahl anderer Genossen an Karls Hoflager in Attigny an der Aisne erschienen und hat dort die Taufe empfangen. S.86, Z.35: Typhöus: (Typhon) im griechischen Mythos ein Ungeheuer mit hundert Drachenköpfen (nach Anderen mit hundert Köpfen aller Arten von wilden Tieren), Sohn der Gaia (Erde) und des Tartaros (Unterwelt). Er wollte Zeus die Weltherrschaft streitig machen, aber dieser schlug ihn mit dem Blitze vor die Brust, daß er vor Schmerz in das Meer stürzte, und legte sodann zu |
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