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[GAA, Bd. II, S. 564]

 


Die Auffassung des Kampfes als eines Reigens oder Reihens (einer
bestimmten volkstümlichen Art des Tanzes) klingt hier an. Vgl.
auch Bd 1, Verweis zum Text S. 564, Z. 1 ff. (Anmerkung zu S. 94, Z. 28).
   Verweis zum Text S.56, Z.19: Pallium: Ein kirchliches Insigne, bestehend aus
einer weißwollenen, mit sechs schwarzseidenen Kreuzen durch-
wirkten Binde, welche ringförmig die Schultern umgibt und mit je
einem Streifen auf Brust und Rücken herabfällt. Ursprünglich
ein Bestandteil der Pontifikalkleidung des Papstes, war es seit
dem achten Jahrhundert das persönliche Abzeichen der Erzbischöfe.
   Verweis zum Text S.63, Z.14—16: Sieh diesen Brautring [ usw. ]: Für die Ver-
dienste, welche sich der Freistaat Venedig um Papst Alexander III.
in dessen Streit mit dem Kaiser Friedrich I. erworben hatte, wur-
den dem Dogen bei der Anwesenheit des Papstes in Venedig im
Jahre 1177 eine Reihe von Ehrenbezeigungen bewilligt. Unter an-
dern übergab Alexander dem Dogen Ziani einen Ring mit den
Worten: „empfanget ihn von mir, als ein Zeichen Eurer Herr-
schaft über das Meer; Ihr und Eure Nachfolger, vermählt Euch
alljährlich mit ihm, damit die Nachkommenschaft wisse, daß das
Meer Euch durch das Recht des Sieges gehört, und daß es Euch
wie die Gemahlin dem Gemahl unterworfen seyn soll.“ ([Pierre
Antoine Noël Bruno] Graf Daru, „Geschichte der Republik Vene-
dig“, bearb. von Heinrich Bolzenthal, Bd 1, Leipzig 1824, S. 88.)
Die Vermählungsfeierlichkeit mit dem adriatischen Meere vermit-
tels des Ringes wurde in diesem Jahre in die Form gebracht, in
welcher sie von da an vollzogen worden ist. Eine abweichende
Ansicht vertritt nach Raumer Michel Foscarini in seiner „Storia
della Republica di Venetia“. Danach ist die Vermählung mit dem
adriatischen Meere wahrscheinlich ums Ende des zehnten Jahr-
hunderts unter Peter Orseolo II. entstanden. (II, 248, Anm. 1.)
   Verweis zum Text S.63, Z.18: Nobili: Die Mitglieder des alten, höheren Adels.
   Verweis zum Text S.65, Z.13: Wie Zeus die Schlange in der Frösche Lache: Das
Motiv der 37. Fabel des Aesop: ' Βάτραχοι αἰτοῦντες βασιλέα
ihr entspricht die zweite des ersten Buches der „Fabulae Aesopiae“
des Phaedrus: 'Ranae regem petentes'. Die Frösche sind mit einem
von Zeus erbetenen und ihnen gegebenen ruhigen Könige, nämlich
einem Holzklotz, nicht zufrieden. Sie erhalten einen grausamern
in Gestalt einer Schlange (bei Aesop eines Aals), und büßen für
ihre Unzufriedenheit. — Grabbe kann diese Fabel in der lateini-
schen Fassung bereits auf dem Detmolder Gymnasium kennen ge-
lernt haben. Denn dort hat Phaedrus zu denjenigen römischen
Schriftstellern gehört, die in Tertia gelesen wurden; vgl. Falk-
mann, „Nachricht von der gegenwärtigen Einrichtung des Gym-
nasiums und der Bürgerschule zu Detmold“ (Lemgo 1819), S. 17.
Wahrscheinlich ist sie ihm zum mindesten in der Gestaltung Gott-
hold Ephraim Lessings begegnet, wie sie mit der Überschrift „Die
Wasserschlange“ im achtzehnten Bande der „Sämmtlichen Schrif-
ten“ (Berlin, Vossische Buchhandlung 1827), und zwar auf S. 127,
enthalten ist. Er hat diesen Band am 21. November 1827 und
erneut am 25. Juni 1828 von der Öffentlichen Bibliothek zu Det-
mold entliehen.
   Verweis zum Text S.66, Z.17—28: Sie ist gefallen [ usw. ]: Nachdem Saladin mit