| [GAA, Bd. II, S. 227] Wieder sich umschauend Hohe Häuser, mächtge Fenster, Der Dom beian — die beste Stelle, ein Schafott da aufzurichten — 5 Schlagt es auf! — — — Weswegen so viel Fenster und Balkone, So viele Märkt und Straßen, und so wenig Menschen?Constanze Die Furcht hält die Bewohner wohl zurück. Kaiser Heinrich 10Sie fürchten? Müssen doch wohl schuldbewußt Und feig sein, — denn sonst pflegt die Menge Bei jeder Staatsveränderung zu hoffen.Diephold Der Graf Acerra, welchen meine Leute Einfingen bei Neapel, und mit ihm 15Den Erzbischof Matthäus, harren beide, Daß deinen Richterspruch sie hören.Kaiser Heinrich Der Matthäus auch gefangen? Gott sei Dank, Das ist die Spinne, welche in der Stille 20Die Fäden spann, mit denen sie Neapel Wie eine Fliege dachte zu umfangen — — Der Tor — Er sah nur seine arme Fliege, Und dachte nicht der starken Männerhand, Die sich nur auszustrecken brauchte, sein 25Gewebe zu zerreißen. — So die Narren, Die sich nur selbst, ihr kleines, enges Gut Nur sehen, und die Wetter nicht bemerken, Die sich von außen darum türmen. Führt 30Die Buben vor! Erzbischof Matthäus und Graf Acerra werden gefangen her- eingeführt O welche falsche, schändliche, Von Leidenschaft verzerrte Fratzen! Wein 35Wird sauer, siehet so ein Schuft ihn an! — Zu den Beiden Willkommen! Wie der Graf Aversa jüngst Und Ophamilla vor euch standen, steht Ihr heut vor mir — Du echter Erzbischof 40Jedoch der Hölle, nicht des Himmels, — was Sagst du dazu? |
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