| [GAA, Bd. I, S. 563] worden sind. Daß nach einer Vorschrift der alten Gesetze die Wahl der Könige an dieser Stelle habe vorgenommen werden müssen, ist eine unbewiesene Behauptung; erst in späteren Zeiten ist dieser Platz zur Königswahl durch die Gesetze bestimmt worden. (Vgl. Friedrich Rühs, „Geschichte Schwedens“, Th. 1, Halle, Gebauer 1803, S. 245.) S.54, Z.38: des Orestes traurig Los: In der griechischen Sage ist Orestes der Sohn Agamemnons, eines Königs von Mykenä, und der Klytaimestra. Während Agamemnons Abwesen- heit im Trojanischen Kriege verführt Aigisthos die Gattin, nach Agamemnons Rückkehr überfällt er ihn, läßt ihn samt seinem Ge- leite erschlagen und heiratet Klytaimestra. Darauf erhält Orestes von Apoll den Befehl zur Blutrache, den er an der Mutter wie an Aigisthos vollstreckt. S.62, Z.31: Des Heklas Flammen: Der Hekla ist der bekann- teste Vulkan Islands, von dem die Geschichte über zwanzig Aus- brüche nachweisen kann. S.63, Z.2 f.: „Blut sühnt Blut Und die Vergeltung ist das Recht!“: Wörtlich kommt dieser Grundsatz in dem am Sinai verkündeten Ge- setze nicht vor, deutet aber richtig an, daß die Grundlage der ge- samten Rechtspflege jenes Gesetzes der Grundsatz der Wiederver- geltung ist. Vgl. „Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß“ (2. Mose 21, 24). S.73, Z.32: Wie Eumeniden ihre Schlangenhaare: E. (griech., 'Die Günstigen', 'Die Gnädigen') ist der spätere, euphemisti- sche Name der Erinyen (griech., 'Die Zürnenden'). Es waren in der griechischen Mythologie Erdgöttinnen. Dies zeigen ihre Schlangenhaare an. Die Schlange war das Tier der Erdentiefe; als Schlange wird die Seele des Verstorbenen gedacht. Ihr Sitz war der Hades, woher sie als Rächerinnen über frevelnde Menschen kommen. Denn sie waren (nach Hesiods „Theogonie“ 185) aus dem Blute er- wachsen, das bei der ersten Greueltat geflossen war, die ein Sohn gegen seinen Vater (Kronos gegen Uranos) begangen hatte, und Blut forderten sie daher, wenn eine ähnliche Untat begangen worden war. S.77, Z.35: Lauwinen: Ältere Schreibung von Lawinen, wie sie auch der jüngere Goethe in Erinnerung an die an Ort und Stelle gehörte Wortform gebraucht. Es ist ein Alpenwort romanischen Ursprungs; zu labi 'gleiten' ist spätlat. labina 'Erdrutsch; Schneelawine' ge- bildet. (Vgl. „Trübners Deutsches Wörterbuch“, Bd 4, Berlin 1943, S. 402.) S.80, Z.26: Malstrom: Der M.? oder Mahlstrom ist eine durch den Wechsel von Ebbe und Flut verursachte, wirbelartige, früher berüchtigte Meeresströmung, vorzugsweise an der norwe- gischen Küste. S.82, Z.20: Giganten: Riesenhafte Urwesen, Kinder der Gaia (der Mutter Erde), zuerst bei Homer und Hesiod er- wähnt. Berühmt ist ihr Kampf gegen die Götter, den Gaia selbst angestiftet und der den Inhalt einer verlorengegangenen Giganto- machie gebildet hat. |
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