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[GAA, Bd. VI, S. 342]

 


dieß mit kranker Hand im Bette. Minchen schrieb die Mitte.
Ich ward zu krank.

[Detmold.] Den 1. Jul. 36.Dein

                                

5[Adresse:] Handschrift Sr Wohlgeboren dem Herrn Canzleirath Petri.
Eilig!
                Hochgeehrtester Herr Schreiner!

  Daß ich bis jetzt um mich bei der Ausführung der Hermannsschlacht,
meines Lieblingswerks, nicht todt zu ärgern,
10weder mein Haus betreten, noch (aus andern Gründen, weil
mich die Freude zu sehr erschüttern würde) meine Frau habe
sehen können, ist wahr. Dito daß 350 Seiten der Hermanns-Bataille
in's Reine sind. Dito, daß ich hier, wo ich Vermögen
genug habe, keine Anleihen machen mochte, weil jeder, der
15einen Dichter während seiner Production nicht kennt, nicht
begreift, daß derselbe nicht dabei durch Geldspectakel gestört
werde, ist wahr. Daß ich Ihnen ferner für mehr als mehrere
tausend (nehmen wir casu nur 3000) Thaler haften kann, ist
wahr. Daß ich aber augenblicklich 2 Louisd'or's bedarf, ist
20auch wahr. Kürzer und ohne Lärm zu machen konnt' ich sie
nicht erheben, als auf Sie per Post. Sind sie verzehrt zieh'
ich bei mir ein, indem die Hermanns-Bataille jedenf. in der
Zeit fix und fertig ist.

  Dem Hrn. Hons schick' ich nächstens einen ganzen Haufen,
25den er in verschiedene Blätter vertheilen kann.

  Die Wahrheit meiner Vermögenslage und Umstände wird
der Hr. Hauptmann und Postmeister Runnenberg hierbei bezeugen.
Grüßen Sie Stange.
                 Ihr gehorsamster
  Detmold, den 7.    Grabbe.
Jul. 1836.    

  Die Wahrheit der umstehenden Angabe bezeuge ich hierdurch

                                 Runnenberg
35                                
  Detmold
 den 7. Jul.
   1836