| [GAA, Bd. II, S. 29] Wieder zu Beatrice So weit die Heere Sultan Saladins Sich lagern, von dem Indus bis Zum Nil, ließ er der Seiden köstlichste, 5Der Farben schönste suchen, um das Zelt Daraus zu weben und damit zu zieren. Gefangene arabsche Königstöchter stickten Die Polster, und weich, wie des Meeres Wellen Einst Aphrodit empfingen, nehmen sie 10Den Müden auf in ihren Schoß. — Allein ich weiß, sie sind noch viel zu rauh Für dich —! Wo aber fänd ich etwas, zart Genug? — Darum verzeih und ruhe sanft! 15Beatrice Sanft ruhen? Jetzt? Wo jede Stunde dich Der Schlachten Todeslos umstürmen kann?Kaiser Friedrich Vielleicht die Liebe, sonst nichts herrlicher As wie die Schlacht, wo unter Todesschrecken 20Sich Mut und Geist von Heer zu Heer bekämpfen, Und jedes Aug nur nach des Lebens Höchstem, Dem Kranz des Sieges schauet und des Ruhmes! Beatrice Für deine Lieb, fühl ich, bin ich zu niedrig! — Du jubelst und ich zittre in Gefahren! 25Kaiser Friedrich die Hand um Beatricens Nacken schlagend Glaub mir, ich schwöre es, wärst du Nicht mein, Burgundiens zartste Blume, Mir fehlten Licht und Duft im Kaiserruhme!Beatrice 30Mein Kaiser, mein Gemahl, so denk auch mein In Feld und Kampf! Denn ewig denk ich dein!Kaiser Friedrich Dein werd ich denken in der dunklen Schlacht — Wo säh man Sterne schöner, als bei Nacht? — 35Beatrice mit Gefolge ab; der Kaiser geleitet sie bis an das Ende der Szene, und kehrt dann wieder zurückHeinrich der Löwe zum Kaiser Es flüsterte die Liebe eben — doch Auch darin hört ich den Waiblinger summen — 40Jetzt tritt der Löwe vor dich hin, und spricht Zu dir mit Löwenstimme: |
| |