| [GAA, Bd. II, S. 782] Neben A tritt als zweiter Träger der Text-Überlieferung D: Der Cid. Große Oper in zwei bis fünf Akten. Musik von Burgmüller. Text von Grabbe. In: Moderne Reliquien. Hrsg. von Arthur Mueller. Bd 1. Berlin, Gumprecht 1845, S. 149—82. Über Herkunft und Art der Druckvorlage macht der Heraus- geber keinerlei Angaben. A und D unterscheiden sich zunächst in der Aufteilung des Stoffes auf die Szenen. A hat deren zehn, zählt aber, da auf Szene 8 Szene 8b folgt, nur bis 9, D dagegen elf. Dies kommt daher, daß die Szene auf der „ Terrasse am Schlosse des Königs “ in A bei der Zählung übergangen, in D dagegen als achte gezählt ist, so daß nun den Szenen 8, 8b und 9 in D die Szenen 9, 10 und 11 ent- sprechen. Zweitens unterscheiden sich A und D im Umfange. Während D 3655 Worte umfaßt, besteht A aus deren 3731, ist also um 76 Worte umfangreicher. Es verhält sich aber nicht so, daß die Abwei- chung von D immer in einem Mehr an Worten besteht. Vielmehr stehen nur drei Szenen, die in A umfangreicher sind als die ent- sprechenden in D (4, Terrasse und 8), deren fünf gegenüber, von denen das Gegenteil gilt (1, 2, 5, 6, 9 = 1, 2, 5, 6, 11 in D), während die Szenen 3 und 7 an Zahl der Worte einander in A und D gleich sind. Im einzelnen ergibt die Auszählung der Worte in A und D das folgende Bild: A D Szene 1: 370 371 — 2: 338 339 — 3: 234 234 — 4: 199 158 — 5: 314 415 — 6: 196 206 — 7: 368 368 Szene Terrasse: 126 Szene 8: 125 Szene 8: 879 — 9: 830 — 8b: 113 — 10: 114 — 9: 494 — 11: 495 3731 3655 Wenn ungeachtet des Umstandes, daß mehrere Szenen in D wort- reicher sind als in A, diese gegenüber D ein Mehr von 76 Worten aufweist, so ist dies darin begründet, daß die Szenen 4 und 9? in D (4 und 8 in A) erheblich gekürzt sind. Überdies ist, streng genommen, die Überlegenheit von D an Zahl der Worte an be- stimmten Stellen deshalb nur eine scheinbare, weil sie dadurch zu Stande gekommen ist, daß die bei der Anfertigung von A ausge- lassene Bezeichnung der sprechenden Personen in D sich findet. Darüber, wie D zu Stande gekommen ist, kann man nur Ver- mutungen haben. Manches spricht für bestimmte redaktionelle Ein- griffe in eine Vorlage, die dem Original-Manuskripte näher ge- standen hat. So die Anpassung des Textes des Liedes vom Prinzen Eugenius (in Szene 6), den Grabbe vielleicht aus dem Gedächtnis verwertet hat, an den traditionellen Wortlaut (vgl. Erk-Böhme, |
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