| [GAA, Bd. II, S. 19] Kaiser Friedrich Nun ruft Die Namen!Der Reichsherold Herzog Baierns und von Sachsen!Heinrich der Löwe tritt vor 5 Mit allen seinen Kriegern ist er da!Kaiser Friedrich Heinrich, mein Löwe!Heinrich der Löwe Kaiser du, und Freund! Kaiser Friedrich Ich werd Es ewig dir gedenken, wie du rascher 10Und mächtiger als alle, meinem Wort Gefolgt bist. Halb mein Heer besteht Aus deinen Scharen. Sie Erkennt der erste Blick: die Baiern dort, Stark, fest und treu, wie Landshuts Mauern — 15Und dort die Niedersachsen, riesig Und herrlich, wie die Föhren, die den Harz Umsausen! Stolzer und gewaltiger Als jedem andern Könige der Erde, schlägt Die Brust dem deutschen Kaiser, sieht er Mannen 20Wie diese! Wer kann sie bezwingen?Heinrich der Löwe Kaiser, Mein Kaiser — Sachsen gabst du mir und Baiern — Ich dank es dir — jedoch ich fürcht, ich fürchte, Du machtest mich zu groß! 25Kaiser Friedrich Zu groß? — Mein Heinrich, Ich kann dich nicht verstehn und will es nicht! — — Doch hör: — nichts ist zu groß dem Hohenstaufen, Am wenigsten der Freund! Prinz Heinrich Herr Herzog, fürchtet 30Euch selbst vor Eurer Größe, drückt sie Euch So schwer! — Wir scheun sie nicht, uns scheint sie klein Genug!Kaiser Friedrich Sohn, Welch Wort in deinem siebzehnjährgen Munde? 35Heinrich der Löwe für sich — Ha! regt es sich auch schon in dem? — Das war Der Geist der Hohenstaufen! — Er scheint erblich Wie ihre Kronen! Doch der Welfen Sinn Erschreckte auch oft schon am Kind der Wiege! 40Den kecken Knaben da möcht ich zerreißen! Ich muß mich bändigen mit aller Kraft! |
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