| [GAA, Bd. II, S. 7] Liebliche Töchter blühten wunderschön, Und sorgsam waltete die Mutter — Es War deines Vaters Haus. Da aber, an Dem Tag, wo des Carroccio Baum, jetzt 5Dort wieder aufgerichtet, zu dem Fuß Des Hohenstaufen schmachvoll hinsank, sprengten Heran des Barbarossa Eisenreiter, Die Pferde rissen sie die Stieg hinauf, Sie in die Säle stallend, mit der Faust 10Ergriffen sie die Mutter und den Vater, Die Töchter und den Sohn, und warfen sie Auf freie Straße — Fenster, Pfosten, Säulen, Flogen laut krachend hinterdrein — Es brach Vor Gram der Mutter Herz — die Töchter welkten 15Dahin, — nur du bliebst übrig, weil du nicht Begriffest, was geschah, und ich starb nicht, Weil mir das Herz zu fest, so leicht zu brechen, — So sind wir denn noch lebend, um zu rächen! Schwör ewge Rach dem Barbarossa! — 20Du weinst? Ich weiß genug! Wer weint, Der flucht, und sucht die Träne zu Vergelten!Der Sohn Meine Mutter! meine armen Schwestern!Der Vater laut 25 Dem Barbarossa Kampf bis in den Tod!Alle Mailänder vom Boden aufspringend und die Speere schüttelnd Bis zu dem Tode Kampf dem Barbarossa! Der Kardinal Ugolini und Gherardo treten vor 30 Kardinal Vernimmst du dies? Der Ozean braust um Uns her! Jetzt, Konsul, gilt es, auf das Haupt Des kaiserlichen Frevlers ihn zu lenken, Und unter geht er in den Wogen, Ein zweiter Pharao! 35Gherardo Herr Kardinal, Eh wir die Menge lenken, tuts sehr not, Daß wir sie ordnen! Wilde Wut verwandelt Sich leicht in dumme Feigheit!Kardinal Ordnet denn! 40Was ihr beginnt, die Kirche segnets! Doch Seid schnell! Die Langmut Gottes ließ schon viel |
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