| [GAA, Bd. V, S. 286] krank, drei Andere haben ihn dreimal verdorben, jetzt liegt er aber erträglich abgeschrieben vor mir. Leider geht aber erst Freitag die Post. Bereite alles zum schnellsten Druck, denn Kaiser Heinrich: 5 Laßt die Jagd Beginnen — Her die Falken — Nichts auf Erden Ist dem Normannen wicht'ger als sein Jagdbann — Heut will ich ihm das abgewöhnen — laßt Die Vögel über seine Forsten steigen, 10 Und schießt mir ein Baron nur einen nieder, So stürzen tausend Wetter auf ihn selbst! (Die Falken werden losgelassen und steigen auf) Zeit ist's — denn seht, Auroras goldne Krone, Die sie mit zarten Rosenfingern um 15 Die Welt gelegt, erblaßt schon vor dem Glanz Des Helios! — O ihr gewalt'gen Sonnenrosse, Milchweiß und strahlenschäumend pp. Ich. 6? Dec. 1829 Det 20 [Adresse:] Sr Wohlgeboren dem Herrn Buchhändler Kettembeil (Hermannsche Buchhandlung) in Frankfurt am Main. O Gott, ein kleiner Brief, aber voll großen Dankes! Eben geht Kaiser Heinrich ab. Aschenbrödel wird erst nach ihm gedruckt. Zufälle hinderten es. Bitte, recensiren Sie den Barbarossa, 25und theilen Sie mir die Recension mit. Die über Don Juan und Faust hat mir sehr gefallen. Sie packt den Nerv des Stücks. Pto Tadels geniren Sie sich bei mir nicht. Wollen Sie Probescenen aus Heinrich? — Sie erhalten sie, wie früher die aus Aschenbrödel. Nur müßte ich dann bitten, daß ich die 30Abschreibe-Gebühren, die ich selbst zahlen muß, dann per Postvorschuß entnehme. Will's Ihr Verleger nicht, auch gut, — ich thu' es Ihretwegen. An Honorar denke ich bei Jourlen nicht. Den Heinrich erhalten Sie, so wie er kommt. — Beim Barbarossa bitte ich nicht zu vergessen, daß ich eigentlich 35meiner Natur und äußeren Lage nach zum Historiker bestimmt war, die Geschichte wirklich genau kenne, und Mancher sich irrt, wenn er an Kleinigkeiten häkelt, und nicht merkt, daß ich als Dramatiker nur den Geist hervorziehen |
| |