| [GAA, Bd. II, S. 60] 'Nen Friedensvorschlag ich eröffnen soll. Es wär der Papst ein Tor (und nicht ist ers!), Glaubt er an unsere Aufrichtigkeit! Kaiser Friedrich 5Um Worte hat sich Kirch und Reich gestritten — Mit Worten schließen sie die Freundschaft wieder — Zufall und Macht entscheiden doch zuletzt. — Sag ihm: ich säh es ein: gerecht und gut sei's, Daß zwei Gewalten unterm Licht der Sonne, 10Die weltliche und geistliche, sich teilten, Der Kaiser und der Papst — nicht sich befehden, Sich unterstützen müßten beide — gegen Des Papstes Segen, biet ich ihm den Schutz Des Kaiserschwerts! 15Erzbischof von Mainz Ich will es wagen — Nur Eins erlaub — Sieh Österreich, Der wieder sich hervorgedrängt, muß schon Zurück — Und ringsum weichen andere — Bis an die Alpen laß mich bei dem Rückzug, 20Damit im Aug ich meine Esel halte. Sie tragen mehr als ganz Toskana wert — Ich stürb, bekämens die Lombarden — Doch dir steht all der Reichtum unbeschränkt Zu Dienste! 25Kaiser Friedrich Sonderbarer, edler Mann! Erzbischof von Mainz Wer sonderbar ist, der ist edel! Denn Das Schlechte ist nun just nichts Sonderbares! —Kaiser Friedrich kommandierend 30 Zurück nun, zu den Alpen! Nehmt die Leiche Des Wittelsbachers mit euch! Zu schlecht und elend Wär ihm die wälsche Erde — soll ruhn 35Am Rhein, und ewig soll der Rheinstrom ihm Das Grablied brausen! — — Auch beim Rückzug greift Den Feind an — Nicht wie Rehe — wie die Tiger, Die wohl mitunter sich umkehren, zeigt 40Euch den Verfolgern — Blast, schlagt Siegesmärsche! |
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