| [GAA, Bd. I, S. 478] Des Nachts Gewitter drohen! Ritter! Ritter!Der Ritter kommt Mein Doktor —Faust Hund, Verräter! 5 Der Ritter Das sind Worte!Faust Und dieses ist die Tat: ihr untern Geister, Die er tyrannisierte, deren Brust Seit Millionen Säkeln Gall auf Gall Gehäuft hat wider ihn — Nehmt ihn fort — 10Laßt los die Galle, quält und martert ihn, Bis daß sein Schrei'n selbst seine Feinde rührt Und schreckt.Der Ritter Freund, säe, säe nur die Saat, Die du einst heulend ernten wirst — Sie fällt 15Auf einen Feuerboden, heiß genug, Um tausendfältge Frucht aus jedem Korn Zu treiben, — jede Marter wird mich lehren, Wie ich in Zukunft sie an dir verdoppele.Faust Mit Zukunft droht man fortan mir nicht mehr. 20Ich fühl es schon: das Jahr ist kurz und lang Die Stunde. Gibt es Zukunft, Ewigkeiten, So ists die Gegenwart, in welcher man Sie findet. Das zeigt mir Ein Blick ins Antlitz Der Donna Anna. War ich einmal selig, 25So bleib ichs stets, trotz aller Höll und Marter. Ein Teufel nur kann glauben, innres Glück Mit äußeren Qualen auszutreiben.Der Ritter Der Hochmütge! Bist viel wen'ger als ein Teufel, 30Bist nur ein Mensch!Faust Mein Ritter — Tief' und Höhe, Das Weltall hast du mir gezeigt, — doch glaube, So klein der Mensch ist, größer ist er als Die Welt, — er ist unendlich stark genug, 35Um nicht zu hoffen, daß er Teufel bändge, Zu hoffen, daß er einst Gott auf dem Thron Zur Seit sich stelle, wär es auch im Kampfe!Donna Anna Entsetzlicher!Faust zur Donna Anna So sprich du nicht; denn grad 40An meiner Liebe Größe, hat mein Geist, Der bis zur Hölle, bis zu jenem dort |
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