| [GAA, Bd. II, S. 774] Altertumskunde der Slaven. [Bd] XIII), wo sich auf S. 70 in Anm. 1 ein Zitat aus einer Judenszene eines Volksschauspiels aus dem Böhmerwalde findet, in dem das Wort 'Schellamachay' vor- kommt, und meint, 'Schachermachai' sei wohl ein volksetymologi- scher Abkömmling von häufiger zu hörendem 'Schallamachai' unter Anlehnung an 'schachern', und so handle es sich augenscheinlich um ein verballhorntes Wort aus der jüdischen Literatur, das man später als kennzeichnenden Ausruf Juden in den Mund gelegt habe und das überhaupt zur Bezeichnung des Juden geworden sei. S.478, Z.15 f.: eine ganze Juliwoche [ usw. ]: Die durch den Staatsstreich Karls X. vom 26. Juli 1830 ausgelöste Julirevolution in Frankreich, die mit dem Siege des Liberalismus endete. Am 2. Au- gust dankte Karl X. ab, am 7. wurde der Grundsatz der Volks- souverainität ausgesprochen, am 9. bestieg der Herzog von Orléans als der „Bürgerkönig“ Louis Philippe I. den Thron. S.478, Z.18: Salomo: es gibt doch was Neues unter der Sonne: Anspielung auf Prediger Salomo I, 9: „... und geschieht nichts Neues unter der Sonne.“ S.479, Z.1: Siebenpfeiffer: Dr. Philipp Jakob S. aus Lahr i. B. (1789—1845), 1818 Landkommissär zu Homburg in der Pfalz und seitdem auch literarisch tätig, hatte sich 1830 in die Reihen der poli- tischen Freiheitskämpfer gestellt und den am 20. April 1832 er- lassenen Aufruf verfaßt, Sonntag, den 27. Mai, auf der sog. Kesten- burg bei Hambach (in der bayrischen Pfalz) eine große Volksver- sammlung abzuhalten, welche dem „Kampfe für Abschüttelung in- nerer und äußerer Gewalt, für Erstrebung gesetzlicher Freiheit und deutscher Nationalwürde“ dienen sollte. Auf diesem sog. „Ham- bacher Feste“ war S. der hervorragendste Redner. Im folgenden Jahre wurde er in einen Prozeß wegen Verbrechens gegen die innere Sicherheit des Staates verwickelt und wegen Schmähung der Be- amten zu zweijähriger Gefängnishaft verurteilt; jedoch gelang es ihm, zu entfliehen. Er wandte sich nach der Schweiz und wurde 1834 außerordentlicher Professor in Bern. S.479, Z.1: Fayette: Marie Paul Joseph Rochus Yves Gilbert Motier, Marquis de la F. (1757—1834) ging 1776 nach Nord- amerika, um für die Sache der Freiheit zu fechten, spielte auch zu Beginn der französischen Revolution eine bedeutende Rolle. Am 11. Juli 1785 legte er der Nationalversammlung, nach dem Muster der amerikanischen Unabhängigkeitsbill, die Erklärung der Rechte des Menschen und des Bürgers vor. Seine politisch-militärische Tätig- keit fand zunächst ein Ende, als er 1792 von den Republikanern in die Acht erklärt, auf der Flucht von den Österreichern verhaftet und gefangen gesetzt wurde. Erst 1797 wurde er aus der Haft ent- lassen. 1815 zum Vizepräsidenten der Deputiertenkammer gewählt, drang er nach der Schlacht bei Waterloo auf die Abdankung Na- poleons. Als Deputierter der Kammer gehörte er der äußersten Linken an und förderte die Umtriebe gegen die reaktionären Be- strebungen der Regierung. Nach dem Ausbruche der Julirevolution wurde ihm das Generalkommando sämtlicher Nationalgarden des Reichs verliehen. In der Überzeugung, daß „mehr Republik“ nicht zu erreichen sei, beförderte er die Thronerhebung der Orléans, aber |
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