| [GAA, Bd. II, S. 556] Am 1. Febr. 1168 verheiratete er sich in zweiter Ehe mit Mathilde, Tochter König Heinrichs II. von England, gest. am 28. Juni 1189. S.3, Z.13: Der Erzherzog von Österreich: Diese Gestalt der Tragödie kann nicht mit einer einzigen geschichtlichen Persönlichkeit gleichgesetzt werden. Im ersten und zweiten Akte handelt es sich um Heinrich II. (Jasomirgott), Markgraf, später Herzog von Österreich, aus dem Hause Babenberg, geb. am 2. April 1114 (?), gest. infolge eines Sturzes vom Pferde am 13. Jan. 1177. Seine Fehde mit den Welfen wurde von Kaiser Friedrich beigelegt; auf dessen Betreiben verzichtete Heinrich II. 1154 zu Gunsten Heinrichs des Löwen auf das Herzogtum Bayern. Auch unterstützte er anfangs in den Kämp- fen Friedrich Barbarossas mit dem Papste die kaiserliche Politik. 1158 nahm er teil an dem Heereszuge nach Italien; auch 1162, unmittelbar nach dem Falle Mailands, hielt er sich in der Umgebung des Kaisers auf. In den folgenden Jahren geriet er zu ihm in einen Gegensatz; von dem Kriegszuge nach Italien im Jahre 1174 hat er sich deshalb ferngehalten. — Als Teilnehmer an dem Hoftage zu Mainz (IV, 1) kommt Heinrich Jasomirgott nicht mehr in Frage; denn dieses Fest wurde um Pfingsten 1184 veranstaltet. Dagegen ist das Erscheinen seines Sohnes Leopold daselbst bezeugt. S.3, Z.14: Der Pfalzgraf Otto von Wittelsbach: Otto I., geb. um 1117, gest. am 11. Juli 1183; 1156 Pfalzgraf, 1180 Herzog von Bayern. Er gehört zu den hervorragendsten Räten und Feldherrn Kaiser Friedrichs; in dessen Feldzügen gegen Rom und die lombar- dischen Städte wurde er seine stärkste Stütze. Bei der Romfahrt der Jahre 1154/55 war ihm das königliche Banner anvertraut; auf der Versammlung von Besançon (September 1157) drang er mit gezücktem Schwerte auf die päpstlichen Legaten ein, deren heraus- fordernde Reden seinen Jähzorn gereizt hatten. S.3, Z.15: Der Burggraf Hohenzollern: Von 1170 oder 1171 an bis gegen den Schluß des Jahrhunderts ist das Haus Zollern durch vier gleichzeitige und volljährige Glieder vertreten: Bertold von 1160—1194, Burkard III. von 1170—1193, Friedrich III. von 1171—1200 (oder 1201) und Burkards III. Bruder Friedrich IV. von 1179—1195. Sie haben sich auf den Hof- und Reichstagen Friedrich Barbarossas und Heinrichs VI. häufig, mitunter vollzählig eingefunden, an den dort gepflogenen Verhandlungen teilgenommen, sich auch den Fahrten der Kaiser durch das Reich und nach Welsch- land angeschlossen. Bei der Gestalt in Grabbes Tragödie wird jedoch wohl an Friedrich III (I.), Grafen von Zolre oder Zollern und Burggrafen von Nürnberg, zu denken sein, der in der zweiten Hälfte des zwölften Jahrhunderts als Vertrauter der beiden Staufen- kaiser in deren Urkunden als Zeuge oft genannt ist. Er war ver- mählt mit Sophia, der Erbtochter Konrads, Grafen von Rätz, des letzten nürnbergischen Burggrafen. (Vgl. Ludwig Schmid, „Die älteste Geschichte des erlauchten Gesamthauses der Königlichen und Fürstlichen Hohenzollern“, T. 3, Tübingen 1888, S. 84 ff.) S.3, Z.16: Der Graf von Tirol: Die Abkunft der Grafen von T. ist unsicher, das eine aber steht fest, „daß es seit 1140 Grafen mit diesem Namen gab, daß sie spätestens um die Mitte des zwölf- ten Jahrhunderts Vögte von Trient geworden und um diese Zeit, |
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