| [GAA, Bd. I, S. 564] S.94, Z.28: Schlachtreihn: Der Reigen oder Reihen ist zu- nächst eine in geordnetem Zuge dem Voranschreitenden nach- folgende Reihe. Wenn das Wort in der Zusammensetzung 'Schlachtreihn' auf die Gruppen der Kämpfenden übertragen wird, so wird deren Handeln gleichsam als ein Tanz aufgefaßt. Vgl. in Fouqué's Rittergedicht „Corona“ (Stuttgart u. Tübingen 1814) Buch 3, Gesang 8, Strophe 17, Vers 1 u. 2: „Jedoch wer dich, o Tod, im Schlachtenreigen Sehnsüchtig sucht, den triffst du selten nur!“ (S. 336) oder die erste Strophe von Georg Herweghs Gedicht „Der sterbende Trompeter“ (1840): „Der Teufel, daß ich darniedersank! Wie werden die polnischen Lanzen, Wie werden die Schwerter bei anderem Klang Den Schlachtenreigen nun tanzen?“ („Werke“, hrsg. von Hermann Tardel, T. 1, Berlin [usw.], Bong [1909], S. 30.) Das Kompositum 'Vorderreihen' verwendet Grabbe im „Kaiser Friedrich Barbarossa“. S.111, Z.26: Arguspracht: Nach einer Gestalt der grie- chischen Mythologie, dem mit übermäßiger Stärke begabten Ar- gos. Er wird verschieden vorgestellt; nach einigen Nachrich- ten hatte er vier Augen, nach anderen hundert oder über- haupt viele, die über den ganzen Leib verteilt seien und von denen ein Teil immer wache. Daher wurde er von Hera zum Hüter der in eine Kuh verwandelten Jo bestellt. Hermes aber, der von Zeus den Auftrag erhalten hatte, die Kuh zu entführen, schläferte ihn ein und schnitt ihm das Haupt ab, worauf die Göttin dessen Augen in den Schweif ihres Pfauen versetzte. S.112, Z.21: Hesperus: Abendstern. S.114, Z.8: Aurora: (lat. aus auri hora, die Stunde des Goldes) bei den Römern die Göttin der Morgenröte (bei den Griechen Eos). S.119, Z.11: Kiölsgebirg: Kjölen oder Kjölengebirge ist früher in den Lehrbüchern, z. B. in Volgers „Handbuch der Geographie“ (Abth. 1, 2., stark verm. u. größtentheils umgearb. Aufl., Hannover, Hahn 1830, S. 536) das Nordländische Gebirgs- land genannt worden, der mittlere Abschnitt des norwegischen Ge- birgsrückens. Dieses Kjölengebirge geht vom Südskandinavischen Hochlande in fast nördlicher Richtung aus, bildet im Stifte Dront- heim mit seinem Hauptkamme die Grenze gegen Schweden, hält sich dann aber immer mehr zur Küste, um schließlich auf die Küsteninseln überzugehen. Aus seiner im ganzen gleichmäßig hohen Erhebungsmasse treten insbesondere zwei Berggipfel noch beherr- schend hervor: der 2135 m hohe, von zahlreichen Gletschern um- gebene Sarjektjacko und der nur 1880 m hohe Sulitelma. S.120, Z.9: Timbuktu: Früher einer der bedeutendsten Handels- plätze des Sudan, gegen Ende des elften Jahrhunderts von den Tuareg gegründet. S.120, Z.10: Samarkand: Hauptstadt von Usbekistan, dem Lande der Usbeken. Dieses von den Tataren abstammende Volk, das seinen Namen von dem Khan Usbek hatte, wohnte in Afghanistan am Dshagatai. |
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