| [GAA, Bd. IV, S. 404] Charakter der Lady Macbeth sagen. Die eilige Antwort des Dichters war der Öffentlichkeit in der Nr. 35 der Dresdener „Abend-Zeitung“ vom 10. Februar 1826, S. 137—39, bekannt gegeben worden. Näheres darüber siehe in Erich Schumachers Werke „Shakespeares Macbeth auf der deutschen Bühne“ (Emsdetten, Lechte 1938 = Die Schaubühne Bd. 22), S. 142—45. Vgl. dazu ferner die Stelle in Grabbes Brief an Immermann vom 27. Januar 1835, wo es heißt: „[...] noch war's so gar süßer Wein mit einem sauren Stich (denn so, glaub' ich, spielt die Stich die Rolle nach der dresdener Anweisung)“ (Brief Nr. 512). Erich Schumacher, dem der Aufsatz in der „Abend-Zeitung“ unbekannt geblieben ist, führt (a. a. O. S. 145—46) diese Stelle als Quelle für seine Mitteilung an, die Stich-Crelinger solle in ihrer Rollenauffassung durch die Tieck'schen Anweisungen bestärkt worden sein, setzt jedoch hinzu: im Grunde sei sie nicht von der literarischen Analyse, sondern von ihrer natürlichen Veranlagung ausgegangen, und bestätigt damit Tiecks eigene Ansicht. — Heine macht den durch Franz Horn und Ludwig Tieck herbeigeführten Wandel in der Auffassung der Rolle der Lady Macbeth in dem so überschriebenen Abschnitte seines Buches über „Shakespeares Mädchen und Frauen“ zum Gegenstande seines Spottes, wenn er schreibt: „Die Renommee der Lady Macbeth, die man während zwei Jahrhunderten für eine sehr böse Person hielt, hat sich vor etwa zwölf Jahren in Deutschland sehr zu ihrem Vorteil verbessert. Der fromme Franz Horn machte nämlich im Brockhausischen Konversationsblatt die Bemerkung, daß die arme Lady bisher ganz verkannt worden, daß sie ihren Mann sehr liebte, und überhaupt ein liebevolles Gemüt besäße. Diese Meinung suchte bald darauf Herr Ludwig Tieck mit all seiner Wissenschaft, Gelahrtheit und philosophischen Tiefe zu unterstützen, und es dauerte nicht lange, so sahen wir Madame Stich auf der königlichen Hofbühne in der Rolle der Lady Macbeth so gefühlvoll girren und turteltäubeln, daß kein Herz in Berlin vor solchen Zärtlichkeitstönen ungerührt blieb, und manches schöne Auge von Tränen überfloß beim Anblick der juten Macbeth. — Das geschah, wie gesagt, vor etwa zwölf Jahren, in jener sanften Restaurationszeit, wo wir so viel Liebe im Leibe hatten.“ (Insel-Ausgabe Bd 8, 1913, S. 237.) S.37, Z.27: In der schrecklichsten Scene des Stückes: II,2. S.37, Z.38 f.: die Verlobte: „Die Verlobung“ (so lautet der Titel) ist zuerst im „Berlinischen Taschenkalender“ für 1823, S. 257—338, sodann selbständig Dresden 1823 erschienen. S.38, Z.3 f.: wird schlafend im Nachtwandel davon emporgetrieben und überwältigt: In V,1. S.38, Z.41: in specie: besonders, namentlich. S.39, Z.4: mit einem Decisiv-Spruche: mit einem entscheidenden Spruche. S.39, Z.22—26: die „Kreuzer“, welche auf den Urgewässern der indischen Literatur umherstreifen [usw.]: Stich gegen Georg Friedrich Creuzer (1771—1858), seit 1804 Professor der Philologie und alten Geschichte an der Universität zu Heidelberg. Dieser hielt es für den Hauptzweck seines Lehrberufs und seiner übrigen wissenschaftlichen |
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