| [GAA, Bd. I, S. 475] Auch meine Liebe!Der Ritter Kraft und Dauer wohnen Nur in Begrenzungen.Faust Armselge Lehre! 5Sie schmeckt nach dem einseitgen Haß Der Hölle. Was ich grenzlos fühle, muß Ich grenzlos zu erringen auch vermögen. Denn warum fühlt ichs sonst?Der Ritter Darum würd 10Ich sagen, wenn die Donna sich nicht nahte!Faust So mach dich eilends fort aus diesem Zimmer! Der Ritter abFaust Ihr Geister alle, die ihr mir seid Diener, Begrüßt sie mit dem Donnerjauchzen, mit 15Dem Wonnelispel der Musik — Senkt Euch nieder Sphären und umtanzt sie trunken Mit euren Harmonien — Ein Frühlingsleuchten Soll alle Erden, Meere, Inseln, jetzt, Da ich sie seh, umglänzen — denn sie ists, 20Sie ist es, meine Königin! Musik und sonniger Glanz. Donna Anna tritt aufDonna Anna Weh mir! Faust Erzitternd (und es ist das erste Mal, Daß ich erzittre ) nah ich dir, du Holde! 25Donna Anna Du zitterst? Für sich Zittr ich doch selbst vor seinem Zittern — Laut, sich wieder ermutigend — Der Gedanke deiner Schuld durchbebt dich.Faust Nein, der Anblick deiner Schönheit. 30Donna Anna So wünscht ich, meine Schönheit wäre Feuer, Dich, den Zertrümmerer von meines Vaters, Von Don Octavios Lebensglück, verzehrend!Faust Ha! weißt du wer ich bin? 35Donna Anna Ich gedenke Nur dessen, was du tatest.Faust Mädchen, Mädchen, Hüt dich! Der Mann, der sich das Geisterreich Bezwungen, weil die Erde ihm zu klein war, 40Und dem noch jetzt das Reich der Geister nicht Genügt: — der Faust — der steht vor dir! |
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