| [GAA, Bd. I, S. 443] ZWEITER AKT Erste Szene Rom. Garten des Gouverneurs Don Juan und Leporello treten auf 5Leporello Ach, Herr, schon ist es vier Uhr nachmittags, Und immer kommt sie nicht. Es wäre besser, Wir gingen heim, und schliefen aus vom Spiel Und Schwelgen der verflossnen Nacht. 10Don Juan Ausschlafen? Ha, siehst du diesen Garten, diesen Himmel? Wie dunkelblau der Äther, und wie hell Die Sonne, gleich dem Diamant im Finstern! Kein Wölkchen zu erblicken! — Ach, wie herrlich — 15Trauriges Auge, das hier schlummern kann — Ein umgestürzter Becher voller Lust und Kraft Umwölbt der Himmel uns, berauschend uns Und die Natur. Wie rot und trunken brennen An dem Gebirg die Trauben! 20Leporello Und wie zierlich funkeln Der Winzerinnen Backen zwischen durch! Der netten Winzerinnen, hochgeschürzt, Die Waden prall, den Fuß so fein und flink — — Das Wasser läuft mir in den Mund. — 25Don Juan Der Tag Ist wundervoll — selbst die Ruinen strahlen In seinem Schimmer wie verklärte Geister — Solch einen Herbst trifft man in Rom nur an — In Siegeskleidung, ähnlich römischen 30Altvordern, hüllt sich das Gefild, bevor Es hinstirbt. — Wie ein goldner Rahmen, der Das schönste Bildnis, Donna Anna, soll |
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