| [GAA, Bd. III, S. 292] denen ihr nicht hättet widerstehen können. Thusnelda — Nu — — Wo ist mein Mann? [37.] Varus 5 Er spürt den Harz aus, und kehrt bald heim. Thusnelda wird finster, lehnt den Kopf auf die rechte Hand und die linke spielt mit einigen Brosaamen Ei, wollt ihr wohl so liegen, wie ich will? Oder seyd ihr 10 tapferer und eigenwilliger als freie Männer? Varus Plötzlich ernst? Thusnelda Ich wüßte nicht. Ich spiele nur mit Krumen. 15 [38.] Für sich „Er spürt den Harz aus“! Ward er ein Hühnerhund und schnuppert für dieß Volk? Varus steht auf 20 Wie ich sehe stör ich dich. Thusnelda Daß ich eben an meinen abwesenden Gatten dachte, verzeihst du wohl. Varus 25 Bist du römisch gesinnt? So echt, wie dein Gemahl? Thusnelda sie geräth in eine augenblickliche Aufwallung Mich wundert die Frage. Wie sollt und müßt ich nicht? Ich bin nur Hermanns Hausfrau, er ist der Eurige, und was er 30 denkt und thut muß mir Gesetz seyn. — Doch hütet euch vor unsren Blondköpfen. Es versteckt sich viel dahinter. Varus Wie fein du dich selbst [39.] zur Zielscheibe deines Scherzes machst. So lang dein Haupt unter den Blondköpfen glänzt, 35 bin ich sicher. — Lebe wohl. Ab Thusnelda Ich heuchelte Freundlichkeit, und mache nun mir Vorwürfe. Still ihr Nachkläffer im Busen! — Wodan, strafe mich, erlöse 40 nur das Land um dessetwillen ich log. — Meine Berge mit den prächtigen [40.] Waldkämmen wollen sie niedertreten, unsre |
| |