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[GAA, Bd. VI, S. 347]

 


nur 15 Sbgr. Meine geringe Schuld in Düsseldorf ist,
wie ich Ihnen dargethan, ganz unbedeutend. Die Leute können
warten bis ich aus dem Gasthof, dessen Wirth mein Freund
ist, dem ich aber ebendeshalb baar bezahle, in mein Haus
5ziehe und mein Vermögen ergreife, was bereits mit mehreren
Handschrift Obligationen der Fall ist. Ex. p. Uebermorgen ist die Hermannsschlacht
in Concept fertig, und zwar mit letzter Emendation.
Sie ist in der Hoffnung gearbeitet, daß Sie mir nicht
böse sind und sich darüber freuen werden.

10Detmold den 17 Juli 1836.
Ich breche den Brief noch    Ich bin im Ernst
einmal auf, weil er so    Ihr Sie hochachtender
schlecht zugesiegelt ist.    Grabbe.
Verzeihen Sie! Das ist    
einmal mein Fehler.    

[Adresse:] Handschrift Sr Wohlgeboren dem Herrn Buchhändler Schreiner
in Düsseldorf. Frei.
                    Handschrift Petri!

Hierbei Eulenspiegel von Ramberg mit Dank zurück. Die
20Nebenpersonen sind oft sehr gut gezeichnet, Eulenspiegel hat
aber überall zuviel vom Arlequin. Das soll nicht seyn, denn
er ist kein bloßer Spaßmacher, sondern repräsentirt die aus
dem tiefsten Ernst entstandene deutsche Weltironie. — Für
den Wagen anbei 24 mgr., das Trinkgeld sagst Handschrift Du mir wohl
25bei Gelegenheit. Ich führe gern wieder aus, und ging' es, in's
Freie noch heute, wo ich den Wagen besorgen würde. Ich habe
lange wenig Sonne genossen.

DenDein

                                

30Bei Deinen Worten und Bemerkungen denk' ich oft nach, weil
ich weiß, daß sie mehr als losgerissenes Gesprächskraut sind.
Ich gehe in meinen Stücken Handschrift stets auf einen Punct. Ein Punct
wird spitz, wie der Straßburger Münster in seiner Höhe. Doch
eben um diese Spitze zu erreichen muß man breit unterbauen.
35Das hab' ich in etwas gethan, und den letzten Acten im
Schlusse (zu Rom) noch einen Haarbeutel oder Windfahne
angehängt, welche nicht ohne Erfolg rauscht.

                                 qui supra.