| [GAA, Bd. I, S. 282] Verzeih ich das; es war unritterlich, die Dame So zu beleidgen!Alfredi Nimm Die seichte Gans doch nicht in Schutz. 5Maria Seicht oder nicht, — sie war ein Weib.Alfredi Das ists, Weshalb ich sie verachte. — Meine Braut Hat mich betrogen, und du weißt, Wie meine eigne Mutter mich mit Haß 10Verfolgte! Ich verfluche Das ganze weibliche Geschlecht! Dich nur, Du Einzge, meine ich nicht mit, und für Ein jedes Härchen, das man dir vom Haupt Will rauben, opfre ich mein Leben! 15 Maria Hilf Die Blumen in die Nachtluft setzen.Alfredi Müh Dich nicht! Ich tue es allein! Er hebt die Blumentöpfe vom Tische und trägt 20 sie vor das FensterMaria Du Guter!Alfredi Der Schlummer feßle dich an goldne Träume! Er haucht ihr einen Kuß auf die Stirn und entfernt sichMaria lehnt das Haupt auf die Hand 25 Der Mädchenbusen ist ein Haus, In welches der Erbauer gleich beim Anfang Des Herzens roten Feuerfunken legte, Damit es sich hernach daran entzünde! Sich heftig aufrichtend 30 O Leonardo! Leonardo! wirf Nicht mehr die kalten Eisesblicke In meine heiße Seele! Sie Muß wider Willen dir entgegenzischen, wenn So frostge Zacken sie durchschneiden! Kannst 35Du mich auch wirklich denn nicht lieben, So faß mir doch die Hand, die lechzende, Und sprich zu mir: unglücklich Weib! An die Tür eilend Still! 40Wer naht sich? Indem Leonardo eintritt |
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