| [GAA, Bd. I, S. 281] Leonardo Es blickte So listig lauschend aus den dunklen Locken, Daß ich es schleunig zu ertappen suchte! Nannette Ach, laß, — ich muß jetzt fort. 5Leonardo Jetzt fort? Wohin? Sie umklammernd Ich gebe dich nicht los!Nannette Du mußt! Mein Vater Sitzt noch bei seiner mitternächtgen Lampe 10Und harrt auf mich.Leonardo Wer ist dein Vater?Nannette Der alte, biedre Edelmann Pietro. Er wohnt dort auf dem Gütchen, und ich bin Sein einzges Kind. 15Leonardo indem er sie losläßt Wie schnell das Glück Vorüberrauscht, — es ist ein Klang, der über Die Saiten hinzuckt, und sein Nachhall Ist ewge Wehmut!Nannette Denk an morgen; bei 20Der ersten Lerche stehe ich am Fenster Und blicke dir entgegen! Leonardo O ihr Morgenwolken Und ihr im Frühtau glänzenden Gebirge, Wie freudig werd ich euch begrüßen! 25 Nannette Ja, Dann schäumt das Sonnenlicht empor, als ob Es ungeduldig wär, uns zu vereinen! Sie drückt sich eine Träne aus den Wimpern und enteiltLeonardo Nun will ich durch die Wälder stürzen, auf 30Die Felsen klimmen, und im Nachtwind schweifen — So zügellos treibt mich die Macht der Liebe! Ab Zweite Szene Zimmer in Alfredis Landschlosse 35Alfredi und MariaAlfredi Ich bitte, sei nicht böse, Schwester!Maria Niemals |
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