| [GAA, Bd. V, S. 88] Sie werden sich leicht die Reitemeirsche Chronik (die beste, so viel ich weiß) verschaffen. Der Plan unsrer Zeitschrift bleibe somit bis zum neuen Jahr verschoben, auch sie kann aber für uns eine gute Quelle werden. Im August melde ich 5mich zum Examen, und denke es gegen Ausgang Septembers bestanden zu haben. Die übrige Zeit bis zum 30sten October, da der Fürst kommt, ist groß genug, um das Gedicht fertig zu machen, wenn ich den Plan früh genug bekomme, so dass ich ihn in müssigen Stunden ausbilden, ordnen und vorbereiten 10kann. Eignes Studium der Landesgeschichte zu meinem Zwecke, ist wie Sie einsehen, nicht möglich binnen so enger Frist. Ich möchte Sie jetzt noch fast bitten, mir meine Gedichte zurückzuschicken, mit dem Buchhändler Meier scheint eine Übereinkunft nicht so unwahrscheinlich, zumal wenn ich Anderes 15drucken lasse, das Theilnahme erwarten lässt. Soll ich nun eine Abschrift von meiner Rosamunde anfertigen lassen, um sie Tieck mitzutheilen, so benachrichtigen Sie mich. Klingemann hat das Stück mit Beifall aufgenommen, und ist endlich bereit, es in die Scene zu setzen. Wundern Sie sich nicht, wenn auch 20Heines Trauerspiele hier zur Aufführung kommen, Müllners Recension hat zu mächtig auf die Direktionen gewirkt. Wenn Sie doch auch etwas für das Theater lieferten! wie leicht wäre der Erfolg hier, bei Tiecks Verwendung. Leider lese ich in den Blättern, dass Wolff die Regie abgegeben; ein Strich 25durch meine Rechnung; ich muss an ihn und an Herklots schreiben. Was sagen Sie zu Gustorffs Aufsatz im Gesellschafter? es ist eine alte gemeinschaftliche Arbeit, die ich beinahe schon vergessen hatte. Nun Adieu! liebster Grabbe, denken Sie recht bald an Ihren aufrichtigsten Freund 30K. Köchy. [Adresse:] Sr Wohlgeboren Herrn Ch. Grabbe zu Dresden große Schießgasse No 719. Frei. [Leipzig, 26. Juli 1823.] Liebe Eltern! 35 Ich habe einen dummen Streich gemacht; ich versprach Euch vor sieben Wochen Euch zu besuchen und erhielt auch wirklich von dem königl. Theater 40 rthlr. Reisegeld, um |
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