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[GAA, Bd. IV, S. 410]

 


   Verweis zum Text S.45, Z.28—32: wie Wilh. Schlegel meint [usw.]: „Eine wie
es scheint vom Himmel bevollmächtigte Stimme aus einer andern
Welt fodert Rache für einen ungeheuern Frevel und bleibt ohne
Wirkung; die Verbrecher werden zuletzt bestraft, aber wie durch
einen ungefähren Schlag, und nicht auf die erforderliche Weise“.
(Schlegel, a. a. O. Th. 3, S. 150—51.)
   Verweis zum Text S.45, Z.34: a priori: von vorn herein, zum voraus.
   Verweis zum Text S.45, Z.40 f.: Horatios Erzählung [usw.]: I,1.
   Verweis zum Text S.46, Z.15: exempli gratia: zum Beispiel.
   Verweis zum Text S.47, Z.13—15: Welch Geschrei erhob sich vor einigen Jahren
als in Berlin die „twelfth night“ (was ihr wollt) durchfiel: Am
24. Juli 1820 hatte am Kgl. Theater zu Berlin die erste Aufführung
der „Zwillingsgeschwister“ stattgefunden, eines romantischen Lustspiels
in vier Abteilungen, frei nach Shakespeare, bearbeitet von
A. von Zieten. Bis zum 5. September war sie dreimal wiederholt
worden, davon einmal am Charlottenburger Schloßtheater, einmal
am Potsdamer Stadttheater. (Schäffer u. Hartmann, „Die Königlichen
Theater in Berlin“, Berlin 1886, S. 97.) Die Dresdener
„Abend-Zeitung“ berichtet darüber in ihrem fünften Briefe über
Berlin, in dem Werke habe „die liebenswürdige Stich mit dem
ganzen Künstlerverein vergebliche Kunst und Talente“ erschöpft;
es sei ausgepocht worden. „Die Menge Episoden, welche die Handlung
des Stücks unnöthiger Weise“ aufhielten, „die Breite des
Witzes, und zum Theil auch das übertriebene Spiel des Haushofmeisters,
“ hätten den „verdienten Unwillen des Publikums“ erregt.
(Nr. 195 vom 16. August 1820, S. [2].)
   Verweis zum Text S.47, Z.17: der Einfluß des „Euphues“: Im Jahre 1579 veröffentlichte
ein erst sechsundzwanzigjähriger Gelehrter, John Lyly
(1554—1606), den Roman „Euphyes, die Anatomie des Witzes“
(„Euphues, the anatomy of wit“). Der große Erfolg des Buches,
die „Krönung der humanistischen Bestrebungen der englischen Platoniker
“, veranlaßte Lyly, ihm 1780 ein zweites folgen zu lassen:
„Euphyes und sein England“ („Euphues and his England“), „enthaltend
seine Reise und Erlebnisse, vermischt mit mancherlei hübschen
Diskursen von ehrbarer Liebe, der Beschreibung des Landes,
des Hofes und der Sitten dieser Insel“. Der Stil dieser beiden
Werke ist barock im eigentlichen Sinne. Seine Merkmale sind
epigrammatische Verschlingungen und gehäufte Antithesen, oft unterstützt
von Alliterationen, sind sein „Parallelismus im Wort- und
Satzbild“, die „Fülle von Vergleichen“, die „Überladung mit gelehrten
Notizen aus der antiken Geschichte und Mythologie, wie
aus der mittelalterlichen Naturgeschichte“ und der „Ballast an
Sprichwörtern“. Der Doppelroman erlangte eine beispiellose Beliebtheit;
bis 1636 erschienen siebzehn Auflagen. Euphuismus wurde
die große Mode am Hofe der Königin Elisabeth. „Aber es war doch
eben nur eine Modekunst, die nicht mehr übersteigert werden und
sich nicht lange halten konnte. (Vgl. Wolfgang Keller, a. a. O.
S. 29—31.)
   Verweis zum Text S.47, Z.20—23: Falstaff und Percy, beide auf dem Schlachtfelde
[usw.]: „König Heinrich der vierte“, erster Teil, V,4.
   Verweis zum Text S.47, Z.22: Longin: Der Philologe und Rhetor Cassius Longinos