| [GAA, Bd. III, S. 149] Hauptstadt Bithyniens Ein Zimmer im Palast Königs Prusias Prusias und ein HöflingPrusias Also ein römischer Gesandter? 5Höfling Er bittet um Gehör.Prusias Kommt der Mensch allein?Höfling Er hat nur einige Diener bei sich. Aber an unseren Küsten kreuzen sechs bis zehn römische Kriegsschiffe.Prusias Lächerlicher Pomp! — Was wünscht das römische, 10 so trotzig angekommene Bürgersubjekt?Höfling Die Auslieferung Hannibals.Prusias Wird nimmer bewilligt. Er ist mein Gastfreund. Der Prätor Titus Flamininus tritt ein. Prusias für sich Er beugt sich nicht? Öffnet nicht einmal den Mund zum 15 Reden? — Ich muß wahrhaftig anfangen — Laut Wer bist Du?Flamininus Ein Prätor Roms, an Dich gesandt.Prusias Was bittet Rom?Flamininus Es will, daß Du mir auf der Stelle den Feld- 20 herrn des untergegangenen Karthagos, jetzt Provinz Afrika geheißen, den Hannibal, auslieferst.Prusias Ein eigener Antrag — Zu dem Höflinge Bemerk ihn Dir einstweilen zu den Akten.Flamininus Damit ist mir nicht gedient. 25Er entfaltet seine Toga und legt sie wieder zusammen Wähle! hier Krieg oder Frieden! Prusias Rasche Leute, ihr! Zu dem Höfling Was meinst Du?Höfling leise Unsrer Truppen sind jetzt eben wenig —Prusias — Mein braves Volk wegen des Heimatlosen in Krieg 30 stürzen? Wär es recht, billig, weise? Nein, spricht auch manches bei mir für ihn, ich muß es bezwingen, denn höhere Verhältnisse sind gegen ihn! Ja, so ists. Zu dem Höfling Überliefere dem Prätor den Hannibal. — Ich gehe auf die 35 Hirschjagd. |
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