| [GAA, Bd. V, S. 177] Eine angemessene Rückzahlung in mäßigen Fristen, so weit sie Ewr Wohlgeboren als das Sicherste erscheint, ist gewiß nicht zu verwerfen. Mit vollstem Zutrauen wird Ihnen die Betreibung und das 5Arrangement des Erfoderlichen überlassen. Auch ein Vorschuß von 8 rthlrn. ist anbei geschlossen, und bitte ich um Quittung. Nöthige Nachrichten werden Sie stets von mir bereitwillig erhalten. Die Adresse J. C. Koch et comp. können Ewr Wohlgeboren auf Ihren künftigen Briefen um so 10mehr beibehalten, als ich von dort alles sogleich expedire. Die Besorgung des Briefs nach Lemgo ist ebenfalls geschehen, und verharre ich hochachtungsvoll Ewr. Wohlgeboren gehorsamster Grabbe. 15Detmold den 6ten Aug. 1827. Mein bester Freund, Deine Freude über meine Shakspearo-Manie ist mir lieber als der Aufsatz selbst. Seine Folgen? Ich hoffe er stößt Manches 20um, denn so deutlich ist nicht oft gegen Shakspeare gesprochen; auch denke ich, er zieht mir eine Partei Anhänger und eine Partei Kläffer zu. Ich gestehe, er ist vorzüglich mitberechnet, dem Tieck i. e. seiner albernen Kritik den Todesstoß zu geben. Ich mußte, (wie ich höchstens einmal 25mündlich näher entwickeln könnte) ihn in Worten schonen, aber indem ich den Götzen angreife, zu dessen Pabst er sich aus Mangel eigener Kraft machen will (auch diese Worte kann Tieck, wenn er lärmt, einmal gedruckt zu lesen bekommen), so zertrümmere ich auch ihn. Da Tiecks 30unvorsichtiges Benehmen ihm schon unter dem Dichterpöbel Feinde zugezogen hat, die öffentlich, selbst in der Modezeitung, gegen ihn auftreten, so hoffe ich den Matadors-Ruhm zu erlangen. Geht er oder einer seiner Anhänger los, ich stehe mit mehr Materie und gröberer Form zu Diensten, ohne 35Reserve thue ich keinen Schritt. Tiecks Kritik ist Manchem schon so verdächtig, daß ihm der jetzige Verfall der Litteratur zugeschrieben wird, Müllner hat ihn schon tüchtig gebissen, Dr. Gans desgleichen, und eben deshalb weiß ich nicht, ob, wie ich in meiner Ankündigung der Dramen geschrieben, wir |
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