| [GAA, Bd. I, S. 624] Nannette und Maria. Die zweite Seite ist leer; ein Verzeichnis der Personen fehlt. Auf S. 3 (gezählt als 1) beginnt der Text, der auf der letzten kurz nach dem Beginn der zweiten Szene des ersten Aktes mit Ver-, dem Kustos von Verzeih, abbricht. Das verwendete Papier ist das gleiche wie das von H 2. Die Reinschrift ist, wie bei H 2, von Grabbe selbst mit großer Sorg- falt gefertigt und weist so gut wie keine Verbesserung auf. In dem bei H 2 beschriebenen Sammelbande findet sich das Manu- skript an letzter Stelle. Wie sich aus der Beschreibung von H 2 ergibt, findet sich darin eine Partie von neun Blättern, deren achtzehn Seiten von 25 bis 42 paginiert sind. Das erste Wort auf S. 25 ist Verzeih. Da H 3 mit dem Kustos Ver- schließt, so ist es möglich, daß die paginierte Partie von H 2 ursprünglich die Fortsetzung von H 3 gebildet hat. Es ist möglich, vielleicht sogar wahrscheinlich, aber keineswegs sicher. Denn außer den vier Handschriften, von deren heutiger oder ehemaliger Existenz wir wissen, kann Grabbe, in dem Be- mühn, mit seinem Werke die Bühne zu gewinnen, noch andere hergestellt haben, die verschollen sind. Nimmt man aber an, daß die beiden fraglichen, von 1 bis 42 paginierten Teile einmal zu- sammengehört haben, so erhebt sich die weitere Frage, ob der nachherige Austausch, wie ihn der Sammelband zeigt, versehentlich oder absichtlich vorgenommen worden ist. Eine bündige Antwort läßt sich darauf um so weniger geben, als wir gar keine Erklä- rung dafür haben, wie es kommt, daß in Tiecks Hände außer der vollständigen Handschrift noch ein Bruchstück gelangt ist. Gegen die Annahme eines Versehens spricht zunächst, daß Derjenige, der den Einband vorgeschrieben oder geschaffen hat, verständnisvoll genug gewesen ist, die Manuskripte unbeschnitten zu lassen, außer- dem aber die allgemeine Erwägung, daß der Ausweg, einen pro- blematischen Tatbestand mit einem Versehen zu erklären, immer die ultima ratio editorum sein sollte. Auf jeden Fall lassen sich für den Austausch auch noch andere Gründe denken, die ihn zu einem gewollten machen. Darum hat sich der Bearbeiter nicht dazu entschließen können, eine Korrektur vorzunehmen, und an dem Zusammenhang der Texte, wie er ihn vorgefunden hat, nichts geändert. H 4: Als Grabbe im Sommer 1823 auf der Suche nach einer Stellung am Theater in Braunschweig verweilte, wurde ihm von der Direk- tion des dortigen Nationaltheaters das Trauerspiel „ Nannette und Maria “, das er „ gut abgeschrieben “ bei sich hatte, für 30 Rtlr. abge- kauft. (Vgl. die Briefe Nr 75 und 76.) Diese Handschrift hat aus 43 unpaginierten Blättern in 4 0? bestanden und war beim Einbinden zum Formate 20, 5:17 cm beschnitten worden. Es war ein alter Pappband mit der Nr 74. Auf S. 1 stand der Titel; die zweite Seite war leer; auf den S. 3 und 4 stand das Personenverzeichnis. S. 5 begann der Text, der bis S. 84 reichte. Das letzte Blatt war leer. Dieses Manuskript hat sich im Archiv des ehemaligen Herzogl. Hoftheaters zu Braunschweig befunden, ist aber jetzt darin nicht mehr aufzufinden. Man vermutet, daß es mit dem Archiv zu Grunde |
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