| [GAA, Bd. I, S. 259] Schulmeister Hähä? Hat der Bube nicht 'ne allerliebste Stimme? Ich habe schon 22 Briefe von den Sirenen in mei- nem Pulte liegen; sie wollen ihn durchaus unter sich en- gagieren, allein ich antworte ihnen jedesmal, daß er noch 5 zu jung ist.Rattengift Langnasiger Knittelmagister, laß das Windbeu- teln und setz Gläser auf den Tisch!Schulmeister sie daraufsetzend Da stehen sie!Rattengift Rasch denn, eingeschenkt! 10 Schulmeister Geduld! Geduld! 'ne halbe Minute! Er eilt an das Bette, reißt ein Bettlaken herunter und wickelt es sich um den KopfMollfels Donnerwetter, Herr Schulmeister, was ist das für eine tolle Verkappung? 15Schulmeister Bloße Vorsicht, Herr Mollfels, bloße Vorsicht! Wegen des Umfallens besaufe ich mich gerne mit verbun- denem Kopfe! Mollfels O du weiser, erfahrener Praktikus! Als dein de- mütiger Schüler ahme ich dir stracks in deiner Vorsichts- 20 maßregel nach!Rattengift Und ich desgleichen! Sie reißen zwei Bettlaken los und umwickeln sich ebenfalls die KöpfeSchulmeister Wahrhaftig, ihr Herren, unsre drei Köpfe neh- 25 men sich in den ungeheuren Bettlaken wie drei unglückliche, in die Mitte des Milcheimers gefallene Fliegen aus!Mollfels Schulmeister, erzählen Sie uns während des Zechens eine Geschichte aus Ihrer Jugendzeit!Rattengift Ja ja, aus Ihrer Jugendzeit! 30Sie setzen sich um den Tisch und schenken einSchulmeister trinkend Fuimus Troes, die goldnen Flegeljahre sind dahin! — Gottliebchen, wo bist du? Sperr die Schnauze auf, Flegel! Ein Schluck germanisierten Champagners wird deinem Patriotismus nicht schaden! — — Also, meine 35 Herren, mit den Erzählungen aus jenen tempi passati ists für einen Schulmeister, der sich bei seinen Eleven den Re- spekt bewahren muß, und für einen Ehemann der seine Frau mit Eifersucht plagt, ein kitzliches Unterfangen! Mollfels Keine Vorreden! Sie sind verliebt gewesen! Von 40 Ihrer ersten Liebe sollen Sie uns Bericht abstatten!Rattengift Hu, wie es den ausgemergelten, pädagogischen |
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