| [GAA, Bd. I, S. 256] ich morgen Zeit genug es nachzuholen!Schulmeister ist in die lebhafteste Beweglichkeit geraten Juchhei! Dudeldumdei! Das war eine männliche Sprache, Herr Mollfels, und Wein herbeischaffen ist meine Losung! 5 Er springt an die Kammertür Gottliebchen, Gottliebchen! aus dem Bette! aus dem Bette! Zieh die Laterne an, zünde die Hosen an! aus dem Bette, aus dem Bette! Du mußt mit mir ins Wirtshaus und mir Wein hiehertragen helfen! 10Gottliebchen kommt im halben Schlafe, mit blinzelnden Augen und im tiefsten Negligé aus der Kammer; greiner- lich Hih, hu, hih! Die Stube dampft! Die Türken trom- meln!Schulmeister Schlingel, rappelst du? Da! schmier Wasser in 15 die Augen! schnell! schnell! schnell! Wo hast du deine Ho- sen, dein Kamisol? Hier! zieh meinen Rock an! So! er sitzt dir majestätisch! wie ein schwarzsamtnes Schleppkleid! siehst aus wie eine Theaterkönigin! Komm, komm, komm! Mit Gottliebchen ab 20 Mollfels Ha! ha! Herr Rattengift, diese Szene könnten Sie unbedenklich in eins Ihrer Lustspiele einfügen! Rattengift I du mein Gott, Herr Mollfels, sind Sie bei Trost? Solch einen grobkomischen Auftritt! Heutzutage muß die Komik fein sein, so fein, daß man sie gar nicht mehr 25 sieht; wenn dann die Zuschauer sie dennoch bemerken, so freuen sie sich zwar nicht über das Stück, aber doch über ihren Scharfsinn, welcher da etwas gefunden hat, wo nichts zu finden war. Überhaupt ist der Deutsche viel zu gebildet und zu vernünftig, als daß er eine kecke starke Lustigkeit 30 ertrüge.Mollfels Ja ja, er lacht nicht eher, als bis er sicher ist, daß er sich nachher wird förmliche Rechenschaft zu geben ver- mögen, warum er gelacht hat!Rattengift Glauben Sie mir, wenn auch jemand wirklich 35 ein Lustspiel schriebe, welches bis in die unbedeutendsten Teile auf höhere Ansichten gegründet wäre, und er wagte es seine Ideen frei und eigentümlich durchzuführen, so würde ihn eben deswegen der überwiegendere Teil des Publikums verkennen und vor Bäumen den Wald nicht 40 schauen!Mollfels lachend Sie sind gewiß mit einem in höheren An- |
| | Werkauswahl | | | Dramen | | | | Herzog Theodor von Gothland | | | | Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung | | | | Nannette und Maria | | | | Marius und Sulla | | | | | Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 301 | | | | | Erste Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 303 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 339 | | | | | Anmerkungen zu Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 631 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 636 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 649 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 651 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 659 | | | | Don Juan und Faust | | | | Die Hohenstaufen | | | | Aschenbrödel. Erste Fassung vom Jahre 1829 | | | | Napoleon oder die hundert Tage | | | | Kosciuszko | | | | Aschenbrödel. Endgültige Fassung vom Jahre 1835 | | | | Der Cid | | | | Hannibal | | | | Die Hermannsschlacht | | | | Abkürzungen und Siglen | | | Prosa-Schriften |
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