| [GAA, Bd. I, S. 250] men! — Sind Ihre Erwartungen befriedigt worden? Wie fanden Sie Rom?Mollfels Graue Ruinen blicken aus grünen Gebüschen, laute Tritte tönen durch einsame Straßen, und wer auf den Trüm- 5 mern des Kapitols, im Angesichte der ausgestorbenen Sie- benhügelstadt die letzten Donner eines vorübergezogenen Gewitters am fernen Horizonte verhallen hört, fühlt sich freilich ganz anders ergriffen, als wenn er einen Kirchturm in Berlin zu seinem Standpunkt hätte. 10Liddy Mich dünkt, in Rom müßte der Tod nicht sehr schmer- zen.Mollfels Gewiß nicht! Dort schämt man sich ja beinahe, daß man lebt. Liddy Haben Sie in Florenz meinen Bruder gesprochen? 15Mollfels Hier sind zwei Briefe von ihm und seiner Gemahlin.Liddy O geschwind! Sie bricht die Briefe aufMollfels betrachtet sie während des Lesens Welch reizendes Weib! Man hört die Musik ihrer Bewe- gungen! Wie zwei geistige Naphthafeuer glänzen die unaus- 20 löschlichen Flammen ihrer Augen, und wie ein See über seiner Quelle, wogt ihr Busen über ihrem Herzen! Selig der Erkorene, welcher an einer solchen Stätte sein ermüdetes Haupt ausruhen kann! Auf und ab gehend 25 Nein, ich will verdammt sein, wenn ich diesen Zustand länger ertrage! Ich muß erfahren, ob ich jemals hoffen darf oder ob ich mich an jenem Eichbaume aufhängen soll! Trotz meiner Häßlichkeit erkläre ich ihr jetzt meine Liebe, es mag biegen oder brechen! 30Er tritt vor Liddy hin Fräulein, entsetzen Sie sich nicht über meinen Antrag, denn ich selber weiß recht gut, daß meine Taille die Pferde scheu zu machen pflegt, weil sie wie ein heruntergelassener Schlagbaum aussieht, — daß meine Stiefeln, ohngeachtet 35 meine Waden darin stecken, so leer sind wie ein paar aus- gehöhlte Bäume, — daß meine Ohren — Liddy Um Gotteswillen, Herr Mollfels, fangen Sie an zu phantasieren?Mollfels Und meine Nase! Hohoho, meine Nase! Die 40 Menschheit schaudert davor zusammen! Unförmlich wie ein Tigergekrös, rot wie ein Fuchs, platt wie eine Erzählung |
| | Werkauswahl | | | Dramen | | | | Herzog Theodor von Gothland | | | | Scherz, Satire, Ironie und tiefere Bedeutung | | | | Nannette und Maria | | | | Marius und Sulla | | | | | Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 301 | | | | | Erste Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 303 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung | Bd. I, S. 339 | | | | | Anmerkungen zu Erste Fassung. Entwurf | Bd. I, S. 631 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 635 | | | | | Erste Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 636 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Überlieferung | Bd. I, S. 649 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Lesarten | Bd. I, S. 651 | | | | | Zweite Fassung. Ausführung. Erläuterungen | Bd. I, S. 659 | | | | Don Juan und Faust | | | | Die Hohenstaufen | | | | Aschenbrödel. Erste Fassung vom Jahre 1829 | | | | Napoleon oder die hundert Tage | | | | Kosciuszko | | | | Aschenbrödel. Endgültige Fassung vom Jahre 1835 | | | | Der Cid | | | | Hannibal | | | | Die Hermannsschlacht | | | | Abkürzungen und Siglen | | | Prosa-Schriften |
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