| [GAA, Bd. I, S. 240] Jauchzend Triumph, da ist ja das Bild! Kühn, neu, calderonisch! Ich saß an meinem Tisch und kaute Federn, So wie indem er hinzuschreibt 5 der Löwe, eh der Morgen grauet, Am Pferde, seiner schnellen Feder kauet — Er liest diese zwei Zeilen noch einmal laut über und schnalzt mit der Zunge, als ob sie ihm gut schmeckten Nein, nein! So eine Metapher gibt es noch gar nicht! 10Ich erschrecke vor meiner eignen poetischen Kraft! Behaglich eine Tasse Kaffee schlürfend Das Pferd eine Löwenfeder! Und nun das Beiwort „schnell“! Wie treffend! Welche Feder möchte auch wohl schneller sein als das Pferd? — Auch die Worte „eh der 15 Morgen grauet!“ wie echt homerisch! Sie passen zwar durch- aus nicht hieher, aber sie machen das Bild selbstständig, machen es zu einem Epos im kleinen! — O, ich muß noch einmal vor den Spiegel laufen! Sich darin betrachtend Bei Gott, ein höchst geniales Gesicht! Zwar ist die Nase 20 etwas kolossal, doch das gehört dazu! Ex ungue leonem, an der Nase das Genie! Teufel tritt ein Bon jour, Herr Rattengift!Rattengift dreht sich um und indem er den Teufel begrüßen will, erblickt er dessen Pferdefuß, von dem die Tücher her- 25untergefallen sind Allmächtiger, der Teufel! Er sucht bei dem Teufel vorbeizufliehen und die Türe zu gewinnen Teufel sieht seinen bloßen Pferdefuß und stampft wütend 30 damit auf die Erde Abscheuliche Unvorsichtigkeit! Zu Rattengift Entsetzen Sie sich nicht! Ich habe Ihre Gedichte gelesen!Rattengift auf einmal geschmeidig Haben Sie? haben Sie? 35Teufel Ja, und sie haben mir ausnehmend gefallen. Rattengift ganz zutraulich O, Sie erteilen mir ein Lob, wel- ches ich kaum — Sie dichten selbst?Teufel Ich — Rattengift läßt ihn gar nicht zu Worte kommen Sie müssen 40 dichten! Versuchen Sie! Sie werden herrliche Gedichte ma- chen! |
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