| [GAA, Bd. II, S. 582] In dem Konkordate verzichtete der Kaiser auf die Investitur (die Belehnung mit Ring und Stab); dagegen erkannte die Kirche sein Recht an, in Deutschland die gewählten Kirchenfürsten mit den ihnen zustehenden weltlichen Besitzungen zu belehnen. S.177, Z.32: Alise: Philipp Augusts Schwester Alix (Alise nennt sie Raumer II, 464 f.) war um 1170 geboren und schon als zartes Fräulein, zu ihres Vaters, des Königs Ludwig, Zeiten dem jungen Richard verlobt und nach England geführt worden. Jedoch wurde die Vermählung von Richards Vater, dem Könige Heinrich II., von einer Zeit zur andern verschoben und die Prin- zessin sogar im Schlosse von Winton als Gefangene bewacht. Es ging das böse Gerücht, daß der alte König selbst sie zur Unzucht verführt habe. Schließlich begehrte Philipp August, daß seine Schwe- ster endlich wirklich vermählt werde. Während aber die beiden Könige auf dem gemeinsam unternommenen Kreuzzuge 1191 sich in Sizilien aufhielten, verstieß Richard die ihm früher verlobte Braut und gab seine, bis dahin geheim gehaltene Verlobung mit Berengaria, der schönen und klugen Tochter des Königs Sancho von Navarra, bekannt. Philipp Augusts Unwille über die seiner Schwester widerfahrene Schmach wurde noch mehr dadurch ge- reizt, daß Richard Anstalten traf, die Vermählung mit Berengaria unter den Augen des Bruders noch in Messina zu vollziehen. Da trat Richard den Beweis an, daß Alix einen Sohn von seinem Vater habe. Nun gab Philipp sein Drängen auf und begnügte sich mit der Zahlung einer Abschlagssumme. Nachdem aber Richard Löwenherz in die Hände Kaiser Heinrichs gefallen war, sandte der französische König Boten über Boten an diesen, daß er Jenen möglichst lange gefangen halte. Richards Verhalten gegen Alix war denn auch Gegenstand einer der Beschwerden, die Philipp August auf der Versammlung der Fürsten zu Hagenau vorbringen ließ. Richard verteidigte sich mit der Behauptung, er sei von seinem Eheversprechen durch Zahlung von 10_000 Mark entbunden worden. Alix ist am 20. Aug. 1195 die Gemahlin Wilhelms II., Grafen von Ponthieu geworden. (Zu den Streitigkeiten der Könige wegen der Prinzessin Alix und Richards I. Schicksalen von seiner Abfahrt aus Palästina bis zu seinem Auftreten vor dem Reichstage zu Worms vgl. auch David Hume's Darstellung im zweiten Bande der „Ge- schichte von England von dem Einfalle des Julius Cäsar bis auf die Revolution im Jahre 1688“, aus dem Englischen übersetzt von Gebhard Timaeus, Lüneburg & London 1807, insbes. S. 225, 227, 257—60, 274—84. Grabbe hat diesen Band am 21. Mai 1828 von der Öffentlichen Bibliothek zu Detmold entliehen.) S.186, Z.11: Der König Frankreichs wirbt um deine Hand: Philipp August von Frankreich hatte damals seine junge Gemahlin, eine dänische Prinzessin, gleich nach der Brautnacht wieder ver- stoßen und suchte eine neue Verbindung. Er warb um Agnes, um dadurch die Bundesgenossenschaft des Kaisers zu gewinnen und auf diesem Wege seinen Gegner Richard Löwenherz entweder in die Hand zu bekommen oder doch weiter gelähmt zu halten. S.202, Z.4: Auf meiner Scheitel: Im älteren Neuhochdeutsch ist das Femininum noch das regelmäßige; die ausgebildete neuhoch- |
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