| [GAA, Bd. II, S. 214] Achmet Erst steht auf — dann weiter. Die Sarazenen erheben sich wieder. DannAgib O Emir, Emir, sie verschmachten und Verdursten! Wie verwelkte Blätter hängen 5Die Ohren ihnen, und sie richten sie Nur mühsam auf, wenn wir zu ihnen reden! Wir sehn den Jammer und wir können doch Nicht helfen!Achmet Caleb, du! du stehst ja wie ein Geist, 10Ein stummer Schatten ohne Blut —Agib Wie sollt Er nicht? Besitzt er nicht des Erdrunds Perle, Zulma, die schönste der arabschen Stuten? Seit vierzehn Tagen schon hat er sein Blut 15Getrunken, und das Wasser, welches ihm Geliefert wird, für sie gespart — Der Brunnen Gibt jetzt kein Wasser mehr, und seine Adern Sind dürre — Herr und Roß verdursten!Achmet für sich 20 Hier stürmt der Odem der Verzweiflung, Allein ich weiß ein Mittel, ihn zu schwichtgen. Der Sarazene kennt in Not und Mangel Weit reichre Schätze als der Herrscher Größter — Es sind die Zaubermärchen, — wie oft in 25Der Wüsten Tiefe mächtge Wunderschlösser, Umrauscht von Silberströmen und umschattet Von Palmenwäldern, worin goldne Vögel Gleich Funken hüpfen, dem Auge des Verirrten Wanderers Erquickung lügen, 30 Erfrischen ihn die Feensagen — Laut Hört Ein Märchen, Kinder, wie ihr wohl noch keines Vernommen! 35Agib Ha, ein Märchen — Sag es!Caleb Stille! Laß ihn doch reden! Achmet läßt sich nieder, die Sarazenen setzen sich im Kreise um ihn 40 Achmet Mohr und Beduine reiten Mit flüchtgen Rossen über Libyens Sand — |
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