| [GAA, Bd. IV, S. 172] Nur in Karls des Großen und Huons Kriegstönen webt und lebt der Componist der bekannten Freiheitslieder von 1813. Sonst ist im Oberon alles ekelhaft. Anschmiegerei an die alten Lang-Arien, und Studium Feen zu schaffen, eine classische 5Oper zu liefern, sind seine Bestandtheile. Der Genius Oberon ist eine Baßparthie. Dem. Hanff gab sie, und man vergaß bei ihr den Baß, welchen Weber, nachdem er sich in London nach dem Hrn. Braham richten mußte, dieser Rolle einflickte. Sie regenerirte.10 Um die Rezia, Dem. Meiselbach, können uns viele Bühnen beneiden. Man darf sagen: sie ist tadellos. So weit ich die Darstellung sah, war sie viel besser als eine der früheren dieser Oper. Es waren die Decorationen pp. trefflich in die Scene gesetzt, das Haus war voll, und erfreute 15sich an der Darstellung.10. 6. Stadt-Theater. Montag, den 14. Dec.: 1.) Zum Erstenmale: Das goldene 20Kreuz. Lustspiel in zwei Acten frei nach dem Französischen von Georg Harrys. Eine ganz gewöhnliche Verwechslungs-Comödie: der Ueberbringer des Kreuzes wird einige Augenblicke für dessen Eigenthümer gehalten. Von Characteren und dramatischem Leben 25nicht die Spur. Doch was soll man von einem Harrys und seinem Geschmack erwarten, von ihm, der einen Paganini begleitete, um dessen Aeußerlichkeiten in Druck zu geben? — Bei der Darstellung des Dings that's weh, soviel Kraft und Fleiß an so Gewöhnliches vergeudet zu seh'n. Daß indeß trotz 30des jammervollen Stoffes doch hier und da Effecte hervorgebracht wurden, beweis't die Kunst der spielenden Personen und mußte sie selbst und die Zuschauer erfreuen. 2.) Die Schleichhändler. Posse in 4 Aufzügen von Raupach.35 Ohne Zweifel Raupachs bestes Stück, obwohl unbedeutend genug. Der Hauptfehler dieses Dichterpracticanten besteht hier darin, daß er von Anfang an zu spät kam, und den |
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