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[GAA, Bd. IV, S. 82]

 


zu verstärken. Die übrigen Opern-Damen thäten klug, ihrem
Beispiele zu folgen, und zwar um so mehr, da sie sich vom
Theater besser ausnehmen würden, als wenn sie, wie gewöhnlich,
im Parterre sitzen. Unsere Schauspielgesellschaft ist nicht so
5groß und bedeutend, als daß man dergleichen Aufopferungen
für ungeziemend halten sollte.

  Das männliche Opern-Personal hat an Herrn Strobe (künftigen
Mitdirector des Theaters zu Bremen) einen Tenoristen,
welcher sehr lobenswerth wäre, wenn er nicht so oft, vorzüglich
10in der Tiefe, detonirte. Ob Herr Strobe gut spielt oder
nicht, ist beinahe gleichgiltig, da jetzt, mit wenigen Ausnahmen,
ein schlechtes Spiel zum guten Sänger Mode ist. —
Herr Fries, erster Bassist, kann sich eines kräftigen, reinen
Baßtones und im Ganzen eines sichern Vortrages rühmen.
15Seine Darstellung ist massiv und hölzern: als Graf z. B. die
Gräfin, seine Gemahlin, in Gegenwart der Dienerschaft bei
dem Arm zu packen und wüthend auf die Seite zu reißen,
ist ihm eine Kleinigkeit. — Unsere zweiten Bassisten und
Tenore werden sich freuen, daß wir sie gar nicht erwähnen.

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  Die in großen Opern so nöthigen Comparsen werden meistens
aus hiesigem Militair erwählt, und sie produciren sich
bereits besser als mancher mittelmäßige Schauspieler.

  Im Costume sind wir auch nicht ganz sicher: Juden, in
der Türkei grün gekleidet einher gehen zu sehen, ohne daß
25sich ein Mensch darüber wundert, eben daselbst Gärten der
Osmanli's mit Bildsäulen zu finden, ist auf Detmold's
Bretern ganz etwas Gewöhnliches.

  Der Decorationsmaler Fries d. ält. verdient Lob; nur befleißige
er sich besser der Perspective; seine Straßen gehen
30im Hintergrunde so bergan, daß jeder Held daran den Hals
bricht.

  An unser Theater wird viel gewendet; man sollte consequent
seyn, und statt mitten im Winter die Schauspieler
nach Münster etc. zu schicken, sie hier zur Erheiterung, Beobachtung
35und Regulirung behalten.

  Jetzt erfreut uns unser Hautboisten-Corps mit wöchentlichen
Concerten. An letzteren gefällt uns alles, nur nicht 1) eine
Besetzung Lindpaintner'scher [S. 408 b] Ouverturen etc. mit
circa 2 Flöten, 2 Oboen, 2 Clarinetten, 2 Fagot's, 2 Hörnern,
402 Trompeten, 3 Posaunen gegen 2 erste und 1 zweite Violine,
nebst einer Bratsche, — die Saiteninstrumente werden dadurch

 

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