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[GAA, Bd. IV, S. 70]

 


fehle, — da er aber bei Schauspielern, im Zweifel, den Glauben
an Unverbesserlichkeit präsumirt, so hielt er es bis zum
16. d. M. für nutzlos, die Ermunterung zum Ersteigen einer
höheren und festeren Kunststufe auszusprechen. — In der
5weißen Frau war die Stimme der Mad. Hoffmann reiner
und freier als sonst. — Der Männerchor in derselben Oper war
lobenswerth; der weibliche Chor klingt indeß sehr schwach,
obwohl die Stimme der Mad. Hoffmann der ältern zuweilen
wie ein Waldhörnchen daraus hervorschallt. — Am
1017. Septbr. gab man „des Königs Befehl,“ Lustspiel in 4 Acten.
Eine Töpferarbeit. Man sollte das Motto: „wie er sich
räuspert, wie er spuckt, das habt ihr ihm glücklich abgeguckt,“
darüber setzen. Nicht ein Funken von Friederichs des Einzigen
Geiste glüht darin. Herr Pichler jun. gab den König. Er
15gab ihn vollkommen so gut, wie der Verfasser, der Herr
Töpfer, ihn darstellte. Mehr kann man kaum verlangen und
überdem verdient der Herr Pichler jun. hiermit das ausdrückliche
Lob, daß selten ein junger Schauspieler mit solchem
Ernst und so angemessen wie er (er verbindet jetzt mit den
20Rollen der ältern Komiker, die der Characteristiker und Intriguants)
sich ein Feld in der Kunst zu erobern gesucht hat.
Nur möchte man ihm rathen, seiner Bescheidenheit zu entsagen,
nicht mehr nachzuahmen (sein Nachtwächter in Körners
Stücke gleichen Namens trat Ref. als ein [S. 310 b] schwacher
25Schatten Devrients entgegen) und durch genaues Studium
(das Schaffen der angeblichen Kraftgenies wird grade seiner
Besonnenheit zweideutig erscheinen) sich den eigenen
Weg zu bahnen. Eine Lectüre von Zimmermanns Schrift über
Fr.[iedrich] d.[en] Gr.[oßen] würde Herrn Pichler gezeigt
30haben, wie sehr der Dr. Töpfer irrte, als er den großen König
durch ein Quodlibet von Bizarrerien und Sonderbarkeiten in
Gebehrde, Haltung und Stimme darzustellen hoffte. Wer in
Friedrichs II. Auge gesehen, hat es bis jetzt noch nicht vergessen;
wer die Melodie seiner Aussprache gehört, glaubt noch
35jetzt Zaubertöne zu vernehmen, und die Donnerstimme seines
Zornes klingt wohl auch noch in einigen Herzen. — Herr
Greenberg (Baron Wendel) wußte sein „Punctum“ nicht
komisch genug zu moduliren, und hätte diesen leichten mechanischen
Kunstgriff um so eher anwenden sollen, als ihm sichtbar
40die Komik etwas schwer fiel. — Der Herr Braun-
hofer spielte seine schale Rolle, wie sie es verdient. Seiner

 

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