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GAA, Bd. I, S. 116 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 116]

 


Berdoa tuts und schlägt ihm den seinen aus der Hand
Handschrift Da liegt der deine! —
                Lehrte Selma dich
Das schlechte Fechten? Besser solltet ihr
5Die Männerwürde ehren, als
Zu Dienern eines Weibes euch erniedrigen!
Erstdruck Gustav Dein Arm ist stärker als der meine, weil
Er dreißig Jahre älter ist; drum rühm
Dich nicht; der Liebe bleib ich treu! Geht ab 10
Berdoa Ja, bleib
Ihr treu! bleib ihr nur treu! das wünsch ich eben!
Ein Schritt nur ists, der von der Liebe Handschrift zu
Der Unzucht führt! — — Ich kenne unter
Den Christen gar nicht wen'ge Laffen, die
15Im selben Sinn, in welchem sie
Von ihrem Mädchen sprechen, Gott
Die Liebe nennen! — Dieser Knabe schien
Zu ihnen zu gehören! — Ich
Bin lange Zeit als — als Sklav
20In Griechenland und in Italien
Gewesen; nicht umsonst hab ich
Dort mancherlei erfahren und gelernt;
Ich kann's mitunter brauchen, wenn
Handschrift Ich so ein europäsches Schneegesicht
25Zu Grunde richten will! — Ich will
Ins Künftige mich fest
Und fester an den sehnsuchtgirrenden
Gelbschnabel drängen: erst verführ
Ich ihn mit Hülfe seiner Liebe
30Zur Hurerei; Erstdruck dann wiegle ich
Ihn gegen seinen Vater auf; dann —
Irnak kommt
Berdoa Wie steht es in der Schlacht, Freund Irnak?
Irnak Der neue König siegt!
35Handschrift Berdoa Gott quäl ihn!
Irnak Rossan,
Der neugebackne Oberfeldherr, fragte
Nach Euch, und stampfte mit dem Fuß, als er
Vernahm, Ihr wärt nicht da!
40Berdoa Der Narr!
Irnak Er drohte

 

 
 
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