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GAA, Bd. I, S. 138 zurück Seite vorwärts

[GAA, Bd. I, S. 138]

 


Und rufe, flehe: folge mir!
O Gothland, teurer Gothland, kehre!
Dich ruft die Tugend, ruft die Ehre,
Dich rufen deine Freunde, deine Ahnen,
5Handschrift Vom Himmel rufen deine Brüder:
O Gothland, Gothland kehre wieder!
Erstdruck — Ha, er ist mein! in seinem Aug glänzt eine Träne!
Sie reißt ihn mit sich fort
Gothland folgt ihr einige Schritte, doch dann ermannt er sich
10 und tritt wieder zurück
Vergebens lockst du mich, Sirene!
Nicht mehr
Den Jüngling, der an deinem Busen weinend lag
Und Küsse haschte, siehst du hier;
15Jetzt scheint mir jede Träne Schmach,
Handschrift Ein Tränenloser steht vor dir!
Ja, wehe ihr, die ihres Glückes Blume
Auf mich gepflanzt im kindlichen Vertrauen,
Daß sie die Blüte würde schauen;
20Die Blume steht in einem Land voll Grausen,
Wo ewge Stürme und Erdbeben hausen!
Mein Weib kannst du nicht bleiben; es ist klar;
Ich wandre eine andre Bahn als du
Betreten kannst —
25Du liebtest mich, als ich noch schuldlos war,
Jetzt aber bin ich — — Doch genug! —
Gib dich darein; das kann der Mensch; und Handschrift geh zur Ruh!
Beklag mich nicht; nicht groß
Ist dein Verlust; sehn dich
30Erstdruck Nach deinem Sohne nicht; ihm ward ein andres Los;
Er ist für mich!
Cäcilia O Gustav, Gustav! armes, armes Kind!
Gothland Und nun ade!
Cäcilia Nein, knieend sink ich vor dir nieder —
35O Gothland, Gothland kehre wieder!
Gothland zu einem Handschrift Soldaten Unteroffizier! nimm zwölf
Mann
Und transportier dies Weib
Samt ihrem Vater aus dem Lager!
40Cäcilia Ich bin bereit zu wandern, aber
Verschone meinen Vater, ehre sein