| [GAA, Bd. I, S. 123] Arboga Ich träume nie.Gothland Du träumst nie? So hör denn, wie du glücklich bist! — Ich lag, 5So träumte mir, auf einem Lavafelde, — Aus schwarzen Wolken regnete es Nattern, Und Friedrich, der Erschlagne, stieg empor. Mit seinen Fersen stand er auf der Erde, Mit seiner Scheitel stieß er an den Mond; 10An seinen blutgen Haaren klebten Sterne, Wie Fisch' in ihren Netzen; Aus seinem Hals hing statt Der Zunge eine Brillenschlange, Sein Aug war stier und grünlich, 15Und weißer Leichenduft umhüllte ihn. So kam er auf mich zu, beinah Den wandernden Gebirgen Islands ähnlich, Und foderte sein Blut mir ab; Ich wehrte mich mit weggewandten Augen — 20 Er warf mich nieder, und als ich Die Augen wieder zu ihm kehrte, — da Umklammerte mit hunderttausend Füßen Mich eine zorn'ge, ungeheure Spinne, Sog wie 'ner Fliege mir die Brust aus — und 25Ihr Antlitz war das Antlitz meines Bruders! Trompeten — Was gibt es da?Arboga Die letzten Regimenter Von Eurem sieggekrönten Heere ziehn 30Ins Lager.Gothland Ja, — ich siegte! — Siegen — Morden — — Was unterscheidet denn den Helden von dem Mörder?Arboga Die Anzahl der Erschlagenen. Wer wen'ge totschlägt, ist ein Mörder, 35Wer viele totschlägt, ist ein Held.Gothland Nu, Das tröstet mich; ich werde wohl ein Held sein. — Ich bin sehr müde; ich will wieder schlafen; Fürst! wacht in meiner Näh! 40Er legt sich auf das Ruhebett, steht aber bald wieder auf — Ich kann nicht schlafen! — |
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