| [GAA, Bd. I, S. 118] Ihr kommen, und sie fragen, ob Sie bei der schwedschen Königstochter Selma In Dienst gestanden; sie bejaht es, spricht Mit Überschwenglichkeit von der 5Prinzessin, schwärmt empfindsam Von Frühlingsblum und Abendstern, Von goldner Zeit und selgen Stunden; Die Liebe sei des Lebens höchstes Gut, Ein Tor nur sage, daß 10Die Liebe irdisch oder sinnlich sei; Behüte Gott! die Liebe sei vielmehr Unsterblich, heilig, ewig, geistig! — Hier Wird sich der Bube nicht mehr halten können, Entzückt, begeistert, weinend wird 15Er in die Arm' ihr fallen, ihr beistimmen, Mit „ himmlisch “ und mit „ göttlich “ um Sich werfen, wie mit Straßendreck, Venus Urania sie heißen Und — — ihr vor Wollust in die Brüste beißen! 20Sie aber lehrt ihn dann, Was in natura eigentlich die Liebe ist!Irnak Hoho, hat sie ihn erst in Armen, So nimmt sie ihn auch zwischen ihre Beine! Berdoa — Ich kenne viele, die in Zweifel waren, 25Ob ich auch Mensch; daß ich ein Satan sein kann — An deinem Sohne, Gothland, sollst du das erfahren! Er geht mit Irnak ab 1 Anmerkung. Die dritte Szene des fünften Aktes und in gegen- wärtigem Auftritt die Zwischenreden Berdoas zeigen, daß der Dichter, nachdem er zwar die Flammen des Abgrunds auflodern ließ, er sie auch durch ihre eigne Kraft (selbst durch Berdoa) zu schwächen, ja zu vernichten versteht. Zweite Szene Ein anderer Teil der Ostseeküste 30Der König Olaf, der alte Gothland und der Graf Holm treten feldflüchtig auf Holm Wer unrecht hat, hat Glück! Wir sind Geschlagen, und zerstoben ist das Heer!König Ich schiffe mich sofort nach Rußland ein 35Und werbe dort ein neues an!Der alte Gothland Ich wandere nach Norwegs Tälern |
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