| [GAA, Bd. I, S. 30] Gothland Ja, so Gewiß in Manfreds Brust die Tugend wohnte, So sicher werde ich ihn wiedersehn! — Sieh! es wird Nacht; das Abendrot 5Verlischt; die Nebelsäulen steigen auf Wie Traumgestalten; schwermutsvoll und dumpf Wie Geisterlispel, singt der Abendwind Der Flur und dem entlaubten Wald das Schlaflied; Mich dünket, Manfreds Geist umschwebet mich. 10Laß mich allein, o laß mich träumen! Das Träumen ist ja süßer als das Leben!Cäcilia beiseit Du Geist des Bruders, steig hernieder aus Des Himmels selgen Höhen; schirm die Deinen; Schweb schützend über diesem Hause, wehr 15 Dem Unglück, das ich ahne, senke Ruh auf den Herzog deutend In jene schmerzbewegte Brust! Sie geht ab, noch einmal mit der Miene des Mitgefühls auf den Herzog blickend 20 Gothland So muß Ich denn verdorren in der Väter Hallen, Wie eine Pflanze, der die Sonne fehlt. Ich werde keine Taten mehr Vollenden, in der Brust nur kochet mir 25Ein gärend Leben.Berdoa tritt hervor; für sich Jetzt wirds Zeit, Den Feuerbrand in seine Seel zu schleudern. Laut Ein irrgegangner Wandrer flehet um 30 Eur gastlich Dach.Gothland Wie? täusch ich mich? Der Neger? — Fort, eil, daß du zu deinen Finnen kommst, Du bist in deines Feindes Burg.Berdoa Das Recht 35 Des Gastes, welches man im Nordland, wie In Lybias Palmenhainen ehret, schirmt mich.Gothland Die Schurken haben keins. Drum fort von hier Du Schandfleck deines schnöden Stammes!Berdoa wie gereizt Freund, 40An Schande haben unsre Stämme sich Nichts vorzuwerfen — |
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