| [GAA, Bd. I, S. 24] Gothland liest „Mein Bruder! Eine Stunde lehret mich, daß auch „Das Edle und das Herrliche vergeht; „Die Erde ist für beides keine Heimat. 5„Der Bund, den wir drei Brüder schlossen, ist „Zerrissen, und mir fiel das traurge Los „Zu sehn, wie Manfred in der Jahre Blüte „Starb —“— Starb! Ha, ich verstehe euch! Ich bin 10Verwaiset! Auf den Brief blickend Nein, das sind nicht Worte, das Sind Donnerschläge! Er tritt an das Fenster Sieh, es ist Herbst, und an Der Gelbsucht krankt die sterbende Natur; 15Auf öden Feldern heult der rauhe Nord; Laut rauscht das falbe Laub — es winselt nach Vergänglichkeit! — Erstorben ist der Lenz Und seine grüne Blätterpracht verwelkte, — Das ist zwar traurig, aber auch natürlich, 20Weil es die allgemeine Plage ist; Doch wenn des Nordlands königlicher Hochbaum, Der Adler Haus und Zuflucht in den Stürmen, In einer einzgen Nacht von dem Orkan Zerschmettert wird, das zeugt Entsetzen, macht 25Verzweifeln an dem Leben! tot, Und auf Rolf zeigend eine Kreatur wie die da lebt! Zu Rolf Entschuldige dein Dasein! — — 30 Tot! dahin! Noch fasse ich es nicht! Wann starb er? Rolf Vor Acht Tagen. 35Gothland Weshalb bringst du mir so spät Die düstre Nachricht?Rolf Jeder fürchtete Sie Euch zu bringen.Gothland Fürchtete? — Sahst du 40Ihn sterben?Rolf Leider sah ichs. Ich und |
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